Memory Scripts sind Muster, die helfen, Informationen über die Welt wie in einem mentalen Gerüst zu organisieren. Welche Erinnerungsmuster besitzen wir von dem Ort, an dem wir leben und wie verbinden sie uns miteinander und mit unseren Städten? Die öffentliche Kunstinstallation „Memory Scripts“ wurde von der multidisziplinär arbeitenden bildenden Künstlerin Vitjitua Ndjiharine anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Windhoek und Berlin gestaltet. Text, Architektur und alltägliche Erfahrungen des urbanen Lebens werden miteinander verschmolzen, um die unterschiedlichen Perspektiven, Erinnerungen und persönlichen Geschichten, dieser Städte zu kommentieren und einen Dialog über die miteinander verbundenen Erfahrungen urbaner Umgebungen anzuregen.

Auf das Abgeordnetenhaus Berlin projiziert, nutzt die Arbeit den urbanen Raum als Bühne für gemeinsame Erinnerungen, ein Nachdenken über Kultur und zukunftsorientierten Dialog. So wird der öffentliche Raum zu einem Ort der Auseinandersetzung mit Themen und Fragestellungen, die mit den gelebten Erfahrungen in beiden Städten verknüpft sind. Diese führen zu der Erforschung kollektiver und individueller Erinnerungen und Geschichten beider Städte, ihrer miteinander verflochtenen Geschichte und den Beziehungsweisen urbaner Identität. Dabei wendet sich die Installation auch Themenfeldern wie Wirtschaft, Wohnungsbau und Lebensbedingungen, der Verbindung zur Stadt, der Geschichte von Kultur und Politik sowie der Verantwortung der Bürger*innen zu. Ihre Verflechtung mit dem Verständnis von Kultur und Identität in beiden Städten soll Raum für Solidarität und sozialen Austausch schaffen.