Das sagt der/die Veranstalter:in:
Mit Hans Werner Henzes Das Floß der Medusa machte die Komische Oper Berlin im vergangenen Jahr den Auftakt zu einer Reihe großer Inszenierungen im Flughafen Tempelhof zu Beginn jeder Spielzeit. Mit Händels wohl berühmtestem Werk folgt eine weitere Produktion, die den Komponisten als ebenso seelisch tiefen wie musikalisch wirkungsvollen Künstler erlebbar macht. Mit dabei: mehrere hundert Sänger:innen aus Amateurchören der Stadt Berlin!Zumindest das »Hallelujah!« aus dem Messiah – zu deutsch Der Messias – kennen auch weniger Klassik-Affine. Händels hierzulande wohl berühmtestes Werk entstand an einem Wendepunkt in seinem Schaffen. Nachdem er mit seinen Opernunternehmungen finanziell gescheitert war, wandte sich der schon damals berühmte Komponist verstärkt dem durch seine großartigen Chöre glänzenden Genre des Oratoriums zu. Es entstanden zahlreiche, häufig auf mythologische Sujets zurückgreifende Werke. Anders als sehr theatrale Oratorien wie Semele , Jephtha oder Saul , fokussiert sich Messiah ganz auf den kontemplativen Charakter der verwendeten Texte des Alten und Neuen Testaments, aus denen der Librettist Charles Jennens das Textbuch zusammenstellte. Im deutschsprachigen Raum wurde Messiah so zum Inbegriff des Genres, zum Oratorium schlechthin. Regisseur Damiano Michieletto nimmt für seine Inszenierung den tiefen Glauben daran, dass Musik die Kraft verleiht, auch in einer ausweglos erscheinenden Situation sein Schicksal in die Hand nehmen zu dürfen, wörtlich und schafft so gemeinsam mit der gesammelten Kraft der Chorsolisten der Komischen Oper Berlin und mehrerer hundert Sänger:innen aus Berliner Chören ein stimmgewaltiges Plädoyer für die Hoffnung.
UNBEDINGT LESENSWERT
In seinen Erzählungen Sternstunden der Menschheit beschreibt Stefan Zweig literarisch frei und packend wahrhaftig »Georg Friedrich Händels Auferstehung« durch die Komposition des Messiah.