Der Nürnberger Künstler Michael Munding untersucht auf malerische Weise die ikonografischen, kulturhistorischen und zuweilen auch politischen Botschaften von Ansichtskarten. Seit vielen Jahren malt er in meist großen Formaten Landschaften, Denkmäler oder Meisterwerke der Kunstgeschichte ab. Die Bilder sind oft hochglanzbeschichtet, um den Bezug zum Medium der Ansichtskarte noch offensichtlicher werden zu lassen. Manche Gemälde weisen Beschriftungen und Rahmenmotive auf, wie sie ebenfalls für die Souvenirbilder typisch sind.
Fotorealismus, Pop Art, Junk sowie konzeptuelle Malerei spielen für seine Herangehensweise eine wichtige Rolle. Das vorgefundene und billig gekaufte Bildmaterial erzählt viel vom Tourismus des letzten Jahrhunderts und dem damaligen Zeitgeschmack. Munding setzt mit seiner Malerei inhaltlich dort an, wo sie im 19. Jahrhundert mit Beginn der Moderne aufgehört hat.
Für das Neue Museum füllt Munding die Fassadenräume mit seinen großformatigen Adaptionen, die auch und nicht zuletzt Fragen nach der Rolle der Malerei heute aufwerfen.