Michael Ruetz erlangte mit seinem fotografischen Werk, insbesondere als Chronist bedeutender politischer Ereignisse, internationale Bekanntheit. Ein prägendes Erlebnis im Jahr 1968, bei dem er Augenzeuge des sowjetischen Einmarschs in die Tschechoslowakei und nach Prag wird, markiert den Beginn seiner journalistischen Laufbahn. In seiner Zeit als Fotoreporter und Mitglied der Redaktion des Magazins Stern präsentiert Ruetz erstmals seine fotografischen Arbeiten in Ausstellungen und nimmt 1972 an der documenta V in Kassel teil. Seine ikonischen Fotografien der 68er-Bewegung stellen nicht nur ein bedeutendes Zeugnis dieser Zeit dar, sondern prägen bis heute maßgeblich das Bild dieser Protestbewegung. Seine später entstandene Fotoserie über Joseph Beuys dokumentiert, wie Ruetz den Ausnahme-Künstler über fünf Jahre hinweg begleitet und dabei zentrale Momente von dessen Leben und künstlerischem Schaffen festhält. Darüber hinaus spielen die Auseinandersetzungen mit Themen wie der Visualisierung von Zeit und der Veränderlichkeit von Landschaften eine zentrale Rolle in seinem fotografischen Œuvre.
Selten stehen die physischen Eigenschaften eines Materials und der Ausdruck, den es vermittelt, so im Widerspruch wie in den Skulpturen von Frank Teufel. Aus grobem Granit und Stein formt der Künstler Werke, die mit einer überraschenden Leichtigkeit und Dynamik bezaubern. Die feste Struktur des Steins verwandelt er in spannungsgeladene Linien, wobei die Spuren seiner handwerklichen Bearbeitung auf der Oberfläche sichtbar bleiben. Durch eine gekonnt reduzierte Formensprache und das im Stein eingefangene Spiel der Bewegung rückt Teufel die Ästhetik des Materials in den Vordergrund.