Mit: The Doctorella, Natascha P., Frau Kraushaar
Glitzer, Rebellion und Straßenwind
Ich Brauche Eine Genie kommt nach München! Eine Gala unter dem Motto: Glitzer, Rebellion und Straßenwind.
Die originelle Berliner Veranstaltungsreihe bietet schon im sechsten Jahr dem Macho-Business die Stirn, indem sie female* Musikerinnen in der Berliner Berghain-Kantine unterstützt und feiert.
All die nachtaktiven und morgenfrischen; deepen, poetischen und frechen Indie-Musikerinnen unserer Zeit, die bei mostly-male Festival Line Ups keine Chance bekommen.
Und voilá, die wahren, und unerhörten Genies der momentanen Musiklandschaft: jetzt auch in den Münchner Kammerspielen! Der Abend wird eine humorvolle High-Energy-Hybridin aus Live-Musik, Lese-Performances und digitalen Einspielern aus dem Berliner „Literaturforum im Brecht-Haus“.
LIVE:
The Doctorella (galaktische New-Wave-Rock Chansons mit Glitterschmetter-Textflow), Natascha P. (Experimental Rap meets Electro-Pop) und Frau Kraushaar (Elektronik, Folklore, Weird Pop).
Das Songbook „Ich Brauche Eine Genie“ (mikrotext Verlag, 2021), aus dem die Herausgeberinnen Kersty und Sandra Grether vorlesen werden, nehmen wir zum Anlass für eine Gala: „Ich Brauche Eine Genie“ ist ein „Coffeetable Buch für den Underground“ (Selbstdefinition), dass sich im letzten Jahr aus der Berliner Veranstaltungsreihe heraus entwickelt hat.
Ein Buch, das sich herausnimmt in die seltsame Männerwirklichkeit des gegenwärtigen Musikgeschäfts einzugreifen und sie auf leuchtend-künstlerische Weise mitzugestalten. Ein Buch, über das der Deutschlandfunk sagt: „Das ist eigentlich eine alternative bundesrepublikanische Popgeschichte. Aber es ist auch ein feministisches Statement.“ Und der Rolling Stone ergänzt: „Ein hingebungsvoll gestaltetes Prachtwerk“. Kurz gesagt: Ein Songbook als Festival – oder umgekehrt!
Ein knallbunter, unterhaltsamer Abend also, der von Leuten handelt, die auch in ästhetischer Hinsicht noch an die Freiheitsversprechen von Hip Hop, Rock `n Roll, Folk, Industrial, Soul und auch Pop glauben, und die dabei die Solidarität nicht verloren geben:
Natascha P. am Flügel, Frau Kraushaar beim Kuhglockenritual, The Doctorella spielen zum ersten Mal Songs vom kommenden Album, die da heißen „Wenn wir tot wären“, aber auch „Wonder Woman“.
Außerdem zeigen wir Film-Sequenzen: „Eine-Genie“-Protagonistinnen wie Babsi Tollwut oder The Toten Crackhuren im Kofferraum plaudern ironisch und wunderbar naughty aus dem Nähkästchen des Sexismus, und packen Anekdoten aus, die darauf schließen lassen, dass das ach so fortschrittliche Popbusiness seinem progressiven Avantgarde-und Gegenwarts- Anspruch schon lange nicht mehr gerecht werden kann. Und mittlerweile zu den rückschrittlichsten und frauenfeindlichsten Branchen hierzulande gehört.
„Was hat uns in unseren Bücherregalen bisher immer gefehlt? Genau! Ein pop-feministisches Songbook“ (Missy Magazine)
Sowohl die Reihe, als auch das Buch und der Film, wurden kuratiert und erfunden von Kersty und Sandra Grether, die als Vordenkerinnen des Pop-Feminismus in Deutschland gelten: nicht nur als Musikerinnen mit ihrer schwebend-galaktischen Rock-Chanson Band The Doctorella; sondern auch als Pop-Journalistinnen, Roman-Schriftstellerinnen und politische Aktivistinnen. Zuletzt erschien ihr Album: „Ich Will Alles Von Dir Wissen“ (Bohemian Strawberry Records).
Natascha P. ist eine Kunstfigur aus Hamburg, die sich direkt auf der „Ich Brauche Eine Genie“-Bühne in der Berghain-Kantine selbst erfand. Ihre Schöpferin war eingeladen, um aus ihrer Missy Kolumne über institutionalisierten Rassismus und Sexismus zu lesen. „Ich will aber Kunst machen, und nicht immer nur über den ernsten Scheiß reden“, proklamierte sie da trotzig, und kündigte an, als Musikerin wiederzukommen. Gesagt, getan! Alsbald erschien bei Problembär Records ihr Debut Album „Adler.“ Das ist Geniewerdung im Live-Prozess…
Seither produziert Natascha P. freche Tracks voll explodierender Freiheiten! Mit Synthesizer, Geschrammel und Vocal-Schnipsel. So inszenierte sie sich z.B. als drei Meter großen Adler. Der Adler ruft, sie. singt: ehrlich und unbekümmert. Zumal sie mit dem „Gebot eins“ aller Genie-Künstlerinnen und „Teilzeit Hedonisten“ (so heißt ein weiterer Track von ihr) angetreten ist: „Auch wenn die Welt untergeht, trink ich trotzdem Cappuccino.“
Frau Kraushaar alias Silvia Berger macht Musik nach dem Motto: „Gefühle sind wie wilde Pferde … das finde ich sehr gut!“ Dabei ist sie auch von den Bildenden Künsten geprägt. An der Hamburger Hochschule wurde sie einst von Michaela Melian von der Band F.S.K. unterrichtet, sowie vom Fluxuskünstler Claus Böhmler. Seit ihrem 14. Lebensjahr macht sie Musik: zuerst Punk, später Elektronik bis hin zu experimenteller Folklore. Sie überrascht immer wieder mit innovativen Arbeiten voller fröhlicher, authentischer Lässigkeit, künstlerischer Ungezwungenheit und einem spielfreudigen Habitus. Die Lady hat auf vielen Bühnen in aller Welt gestanden, ist weit gereist und bringt bald ein neues Album mit nach Hause- Es erscheint im Juni bei „Staatsakt“ und trägt den schönen Namen „Bella Utopia“. In den Kammerspielen bezaubert sie mit einem bizarren Kuhglockenritual und präsentiert neue Songs. Utopisch!