Am Anfang allen menschlichen Lebens steht immer: eine Mutter. In Mythen, Kunst und Literatur wird die Mutter denn auch zu einer ikonischen Figur. Von der heiligen Madonna über mächtige Fruchtbarkeitsgöttinnen bis hin zur bösen Stiefmutter aus dem Märchen spannt sich ein Bogen von Modellen für vorbildliche, aber auch vermeintlich verfehlte Mutterschaft. Vor dem Horizont solcher Rollenbilder geht es realen Müttern aber meist vor allem darum, irgendwie ihren Alltag geregelt zu kriegen – zwischen den Forderungen nach Selbstaufopferung und Selbstverwirklichung. Dabei ist die eigentlich intime Erfahrung des Mutterseins heute zugleich von öffentlicher, gesellschaftspolitischer Relevanz.
An diesem Theaterabend verwandeln sich die Schauspieler*innen in „Muttertiere“ und umkreisen das schillernde Phänomen Mutterschaft. Spielerisch, assoziativ, sinnlich und nicht ohne Komik erkunden sie alltägliche Situationen, archetypische Dimensionen, gesellschaftliche Konstellationen sowie widersprüchliche Emotionen. Die Grundlage bilden dokumentarische Texte.