Napoleon marschierte mit seiner Grande Armée am 24. Juni 1812 in das russische Zarenreich ein. Im September brannte die Hauptstadt Moskau. Anderthalb Jahre später, im März 1814, standen russische Truppen mit ihren Verbündeten in Paris. Napoleon war geschlagen und dankte ab. Mehrere blutige Feldzüge lagen dazwischen.
Für die letztlich erfolgreiche Kriegführung der russischen Truppen trug der Livländer Michael Andreas Barclay de Tolly die Federführung. Sein Anteil am Untergang Napoleons war maßgeblich, der Name jedoch geriet nach seinem Tod in Vergessenheit. Mit seinem zurückhaltenden Habitus und seiner baltendeutschen Herkunft eignete er sich nicht zum strahlenden Nationalhelden.
Das Militärhistorische Museum konnte einen Teil von Barclay de Tollys Nachlass in Gestalt von 200 Dokumenten und Urkunden erwerben und präsentiert eine Auswahl in der Ausstellung. Die Schriftstücke bieten einen tiefen Einblick in die Funktionsweise militärischer Stäbe zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Verpflegungslisten, Karten und Marschpläne zeugen von der täglichen Planungsarbeit, verschlüsselte Geheimdokumente erzählen von Spionagefällen und der Briefwechsel mit Napoleons Stabschef Berthier berichtet von überraschenden Kommunikationswegen. Ergänzt werden die Papiere durch zahlreiche Zinnfigurendioramen, historische Waffen, Orden und Uniformen, darunter der Rock eines französischen Marschalls.
Preisinformation:
regulär: 5 €, ermäßigt: 3 € Jahreskarte: regulär 15 €, ermäßigt: 10 €