Das sagt der/die Veranstalter:in:
Jedes Jahr am 19. Januar, dem Tag seiner Ermordung im Jahr 2007, erinnert das Gorki an den politischen Einsatz des Journalisten Hrant Dink, der sich zeitlebens für eine nachhaltige armenisch-türkische Annäherung eingesetzt hat. Nachdem sein Mörder im November 2023 nach 16 Jahren Haft vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, richten wir in diesem Jahr den Blick auf die juristischen Komplikationen im Zusammenhang mit der Gedanken- und Meinungsfreiheit in der Türkei. Arrested Justice vereint die Lebenswelten von Hrant Dink, dem Schriftsteller Doğan Akhanlı und dem inhaftierten Philanthropen Osman Kavala in Form von zwei Inszenierungen, einer Präsentation und einem Panel. Das Projekt zeigt auf, wie eng ihre Biografien im Kampf um die Meinungsfreiheit miteinander verbunden sind.
Trotz ihrer deutlichen Niederlage bei den Kommunalwahlen im vergangenen März zögert die Koalition aus Erdoğans Partei AKP und der ultranationalistischen MHP nicht, die politischen Repressionen fortzusetzen. Ähnlich den Gesetzen, die in den letzten Jahren in Russland und Ungarn erlassen wurden, wird derzeit an einem sogenannten »Agenten-Gesetz« gearbeitet, mit dem kritische, unabhängige Nachrichtensender, Kultureinrichtungen und Organisationen der Zivilgesellschaft kriminalisiert und ihre Verbindungen zum Ausland gekappt werden sollen.
Im begleitenden Panel zu Arrested Justice spricht Erden Kosova mit der Direktorin der Anadolu Kültür, Asena Günal, und der Anwältin der Familie Dink, Hülya Deveci, über die rechtlichen Herausforderungen in der Türkei und die jüngsten Entwicklungen in den Fällen Osman Kavala/Gezi und Hrant Dink.
Gespräch in Türkisch mit deutscher Simultanübersetzung
Panel im Rahmen von Arrested Justice