Wenn es ein Wort gibt, das den Sound von Parra for Cuva auf den Punkt bringt, dann ist es "Fernweh". Seine Musik ist vor allem für ihre Weltoffenheit bekannt geworden - ein magisches Terrain, in dem karibische Steeldrums auf uralte Instrumente aus Simbabwe treffen und melodische elektronische Klanglandschaften den Geist an weit entfernte Orte entführen. Es ist dieser Sinn für Offenheit, den der deutsche Elektronikproduzent und Multiinstrumentalist von Anfang an kultiviert hat, und selbst wenn seine Fähigkeiten immer raffinierter und sein Sound immer ausgereifter werden, behält die Musik von Parra for Cuva diese traumwandlerische Qualität, der man nur schwer widerstehen kann.
Der 1991 geborene Nicolas Janco war schon in jungen Jahren von Klängen fasziniert. Sein erstes Studio befand sich in seinem Kinderzimmer in Northeim, einer kleinen Stadt in Deutschland, wo zwei rudimentäre Lautsprecher und ein Midi-Piano zwischen seinen Spielsachen standen. Er begann seine musikalische Reise mit klassischem Klavier, aber seine Begeisterung führte ihn bald zu Ausflügen in Hip-Hop, Jazz, Pop und Indie. Und selbst als er die elektronische Musik entdeckte und kurz darauf nach Berlin zog, um dort zu studieren und eine Karriere als Produzent zu starten, war seine Reise mit verschiedenen Instrumenten und musikalischen Sprachen erst der Anfang. Die Vielfalt der Instrumente in seinem Studio - von Glocken über Flöten bis hin zu Kalimbas und Percussion aller Art - macht deutlich, wie sehr Nicolas ein Klangforscher ist.
Obwohl er sich bereits mit Singles, die die Charts stürmten, und zwei hochgelobten Alben, Majouré (2014) und Darwîś (2016), eine treue Fangemeinde erspielt hatte, wurde der Name Parra for Cuva erst mit der Veröffentlichung von Paspatou im Jahr 2018 untrennbar mit dem Gefühl des Fernwehs verbunden, und sein einzigartiger Produktionsstil wurde auf der ganzen Welt sofort erkennbar. Benannt nach dem Butler in Jules Vernes Around The World In 80 Days, mischte Paspatou Feldaufnahmen und Samples, trippige Modulationen und Reverbs mit Abschnitten, in denen Nicolas mit einem neuen Instrument oder Gadget an einer emotionsgeladenen Reise voller subtiler Wendungen bastelte. Paspatou verschaffte Parra for Cuva eine einzigartige Position als Künstler, der sich nicht scheut, Experimente für die Tanzfläche mit akustischen und ethnischen Klanglandschaften zu mischen.
Sein viertes Studioalbum Juno, das 2021 erschien, brachte seine globale Perspektive noch weiter voran, indem es sieben Musiker aus aller Welt einbezog, von denen Nicolas viele online kennenlernte und mit ihnen aus der Ferne zusammenarbeitete. Juno zeigte, dass Berlins elektronische Musikszene mehr zu bieten hat als nur harte Electronica und Techno. Die Klangwelt von Juno war näher am Output von Zeitgenossen wie Christian Löffler und Max Cooper, die ihre elektronischen Produktionen mit warmen, oft melancholischen, analogen Klängen durchdringen. Mit dem Album hat Parra for Cuva gezeigt, dass es möglich ist, Reisen zu kreieren, die auf dem Dancefloor genauso gut funktionieren wie zu Hause oder sogar auf der Straße.
Parra for Cuva ist auf einigen der berühmtesten Festivals und ausverkauften Bühnen der Welt aufgetreten, darunter Burning Man, Sziget, Fusion, Koko London oder Concourse Project in Austin. Seine Musik wurde als Soundtrack für die Netflix-Fernsehserie The Umbrella Academy verwendet und landete in der Folge in den Top 30 der Shazam Global Charts. Im Jahr 2023 remixte er den Track Turning Away von Monolink und Light of Day von Odesza mit Ólafur Arnalds. Sein neues, viertes Studioalbum Mimose soll im Frühjahr 2024 erscheinen. Das Album setzt Parra for Cuvas eifrige Erforschung von Klängen in einer überraschenden und sensiblen Reise fort, die eindringlichen Gesang, Chorgesang, groovige Basslinien, Trance-induzierende Shaker und viele aufregende Kollaborationen vereint.
Wir freuen uns, Ihnen Parra For Cuva mit seinem neuen Album gleich zweimal präsentieren zu dürfen. Am 1. Mai in Hamburg im Mojo Club und am 2. Mai in Köln im Club Bahnhof Ehrenfeld.