Die KW präsentieren in Zusammenarbeit mit der John Hansard Gallery, Southampton (UK), die erste Einzelausstellung der Künstlerin Pia Arke (1958–2007) außerhalb von Kalaallit Nunaat (Grönland) und den nordischen Ländern.
Von Ende der 1980er- bis Anfang der 2000er-Jahre hat Pia Arke die komplizierten Beziehungen zwischen Zeit, Erinnerung, Raum, Identität und Mythos in Bildern von und aus Grönland kartiert. Als Tochter einer grönländischen Mutter und eines dänischen Vaters ließ sie dabei biografische Komponenten ihrer eigenen komplexen Geschichte einfließen. In ihren Bildern geht es, mit Arkes eigenen Worten, um das Schweigen, das die Verbindungen zwischen Grönland und Dänemark umgibt, und darum, wie sie selbst in dieses Schweigen hineingeboren wurde. Arke bewegt sich dabei bewusst zwischen den Rollen der Künstlerin, Ethnografin und Forscherin hin und her und bedient sich verschiedener historischer, volkstümlicher und archivarischer Quellen. Sie gilt als Pionierin des dekolonialistischen Diskurses in den nordischen Ländern und der Arktis und beeinflusst diesen bis heute.
Der Titel Arctic Hysteria (arktische Hysterie) ist einer einflussreichen Werkreihe Pia Arkes entnommen. Die Ausstellung vereint fotografische, skulpturale, performative und schriftstellerische Werke sowie Arbeiten der Künstlerin auf Papier. Es werden die in Arkes Werken verarbeiteten Narrative beleuchtet, die sich um die kolonialen Beziehungen zwischen Grönland und Dänemark ranken, auch um eine Diskussion über fortbestehende koloniale Strukturen im Allgemeinen anzustoßen. Arkes künstlerische Praxis ist zwar aus der Verbindung der beiden Länder hervorgegangen, entfaltet sich jedoch als eine strukturelle feministische Kritik. Arctic Hysteria widmet sich Arkes durch den Körper vermittelten Methoden, insbesondere ihrem Einsatz performativer Strategien wie Montage, Inszenierung und Reinszenierung, mit denen sie versuchte, ein Gefühl der Zugehörigkeit und kritischen Selbstreflexion zu erzeugen.
Die Ausstellung wird von einer umfangreichen Publikation mit neuen Texten begleitet, der verschiedene Aspekte von Arkes Praxis in einem internationalen Diskurs erörtert, wobei der Schwerpunkt auf Stimmen aus der zeitgenössischen feministischen Forschung liegt.
Besuch
Dialogische Kurzführungen mit KW Guides
Die KW Guides sind Montag bis Freitag zu den regulären Öffnungszeiten in den Ausstellungen und bieten dialogische Kurzführungen für unsere Besucher*innen an. Die KW Guides können jederzeit für individuelle Rundgänge oder bei Fragen angesprochen werden. Das Angebot ist kostenfrei.
Einfache Sprache und Fragen zum Entdecken
Finden Sie unsere Ausstellungsinhalte in einfacher Sprache. Die Texte können über die Webseite oder QR Codes in der Ausstellung aufgerufen werden. Für weitere Anregungen finden sich hier auch Fragestellungen, mit welchen sich die Ausstellungsinhalte auf spielerische Weise entdecken lassen.
Tickets für die Ausstellungen können ausschließlich vor Ort gekauft werden.
Kostenfreier Eintritt jeden Donnerstag 18–21 Uhr
Freier Eintritt am Museumssonntag Berlin, 5. Mai 24 mit vorab gebuchtem Tagesticket via museumssonntag.berlin
Preisinformation:
Der Erwerb von Tickets ist ausschließlich vor Ort und mit Kartenzahlung möglich. Folgende Karten werden akzeptiert: Girocard, Mastercard, VISA, Maestro, VISA Electron und ApplePay. Regulär 10 € / Ermäßigt 6 € Berlin Welcome Card-Inhaber*innen 6 € / Ermäßigt 4,50 € Ermäßigung gilt für Schüler*innen, Studierende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende, BBK-Mitglieder, ALG 1 – Bezieher*innen, Auszubildende, Inhaber der Ehrenamtskarte und Schwerbehinderte (mindestens 50 v. H. MdE) gegen Vorlage des Nachweises. Freier Eintritt bis einschließlich 18 Jahre, für Freunde der KW und Berlin Biennale und KW Lover* jeden Donnerstagabend von 18–21 Uhr für alle Besucher*innen jeden 1. Sonntag im Monat im Rahmen des Museumssonntag Berlin. Bitte buchen Sie ein Ticket über das Buchungssystem vorab. Vereinzelte Tickets stehen vor Ort zur Verfügung. Berechtigungsnachweis-Inhaber*innen (ehemals berlinpass), Bezieher*innen von ALG II Immatrikulierte Studierende der Weißensee Kunsthochschule Berlin und Universität der Künste Berlin ICOM Mitglieder Museumsbund Mitglieder