»Dream Strong« feiert die Poesie als Ort, an dem Träume Gestalt annehmen. Träumen meint hier eine sanfte, visionäre Praxis, die Beziehungen stiftet und neue Zukünfte formt. Wo vieles starr erscheint, wird Sprache zur Bewegung, die Weltverändert, indem sie sie neu erzählt. »Die Frau ist eine Konstruktion«, heißt es etwa bei Angélica Freitas. Ihre Wut über patriarchale Gewalt in Brasilien verwandelt sie in rhythmisch flirrende Verse. Mit lakonischem Furor dichtet sie über queere Körper und Nation – und schreibt mit Rilke Shake und Der Uterus ist groß wie eine Faust lustvoll den westlichen Literaturkanon um.
Die palästinensische Dichterin Asmaa Azaizeh verwandelt Verlust in Licht. Trotz schmerzhaftester Gegenwart und Krieg findet sie zärtlich-prägnante Bilder für Wärme und Zukunft. Sie schreibt »als Ersatzhandlung für Heimat«, vom Dasein unter Besatzung, von Maulbeerbaum und Mutterschaft, von Versen als Wegweiser »in Richtung Herz«.
Die indigene US-Dichterin Natalie Diaz wagt in Postcolonial Love Poem die Liebe »and worse« – to »dream strong«. Ihre Verse fließen, sind sinnlich und politisch. Schonungslos thematisiert Diaz die anhaltende Diskriminierung von Indigenen und fordert, dass jeder in der Welt enthaltene Körper – Land, Flüsse, leidende Brüder – gehalten wird wie eine Geliebte.
Moderation: Rike Scheffler
Die deutschen Übersetzungen lesen Sandra Hetzl, Rike Scheffler und Uljana Wolf.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt.
In Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln und dem Literaturhaus Köln.
Preisinformation:
Karten erhalten Sie über den Vorverkauf des Literaturhauses Köln unter www.literaturhaus-koeln.de und an der Abendkasse.
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