»Eine Sprache ist keine Sprache, wenn sie keine Geheimnisse birgt«, schreibt Alhierd Bacharevič. Was macht eine Sprache aus, welche Grenzen kennt sie – und mit welchen magisch-poetischen Mitteln lassen sie sich erweitern? Kann sie Hoffnung, Heilung schenken, uns tragen in Momenten der Ohnmacht, Aktivismus beflügeln? In seinem Roman Europas Hunde entwirft Bacharevič ein zukünftiges, fragmentiertes Europa – eine dystopische Fabel und Meditation über die Erosion von Freiheit und dem Vermögen von Sprache, sich der Tyrannei zu widersetzen.
In seinen Prosaminiaturen denkt der ägyptische Schriftsteller Haytham El-Wardany den Schlaf als »seltsame Sprache« neu. The Book of Sleep, verfasst im Angesicht des Arabischen Frühlings, ist ein poetisch-philosophisches Manifest für Verletzlichkeit: Schlaf erscheint als tägliche Hingabe an das Unbekannte. In der Dunkelheit reift Hoffnung »wie eine Frucht« – wird Sprache zum Akt des Erwachens.
Bei der US-amerikanischen Dichterin Joyelle McSweeney wird dieses Erwachen zum Aufstand gegen Tod und Verfall. Ihr Band Toxicon and Arachne entfaltet eine toxisch leuchtende, mutierende Bildwelt, die Zerstörung wie Geburt umkreist. Mit den Ruinen romantischer Poesie, mit John Keats in der Klimaverwüstung, sucht sie nach Keimräumen für neues Leben.
Moderation: Rike Scheffler
Die deutschen Übersetzungen lesen Sandra Hetzl, Daniela Seel und Uljana Wolf.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt und wird simultan verdolmetscht (Deutsch ↔ Englisch).
In Kooperation mit der Kölner Volkshochschule.
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Karten erhalten Sie über den Vorverkauf hier auf der Website und an der Abendkasse.
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