»Dichtung ist Erleuchtung« schreibt die Lyrikerin und Aktivistin Audre Lorde, »denn im Gedicht benennen wir, was vor dem Gedicht namenlos und ohne Form war, schon erspürt, aber noch nicht geboren.« Poesie ist damit nicht bloß Echo der Welt, sondern ihr Vorbote, Grundlage für eine andere Zukunft: Sie ahnt das Kommende, bringt durch Worte Neues hervor – und wird so zu Magie, die Erkenntnis schafft und Unsichtbares greifbar macht.
Dabei weiß die Poesie auch um die Gefahren des »Ins-Licht-Rückens« und Benennens: Worte können verletzen, ausschließen, Macht und Ordnungen fixieren. Genau hier setzt Poesie an, hilft uns, Sprache zu befreien aus den alten, binären, mit der Aufklärung verfestigten Koordinaten – Hell (Enlightenment) und Dunkel, Natur und Kultur, Belebt und Unbelebt. Wie also können wir Welt benennen, ohne zu verengen? Wer verfügt über die Deutungshoheit – und wie klingen Gegenwarten und Zukünfte, deren Sprechweisen empfindsamer, durchlässiger, vielstimmiger sind?
Die Autor:innen der Poetica laden ein, dieses Spannungsfeld gemeinsam zu ergründen. Ausgehend vom altgriechischen poiein – »machen, erschaffen« – erkunden sie Dichtung als schöpferischen Akt, der Solidarität und Verwandlung herbeischreibt.
Dafür bringen sie eigene »magische Gegenstände« mit – Gedichte, Lieder, Zaubersprüche, Geschichten – und eröffnen Begegnungen mit der weltgestaltenden Anwendung von Poesie.
Moderation: Rike Scheffler
—
Universität zu Köln, Tagungsraum im Seminargebäude
—
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Der Eintritt ist frei.
Gemeinsam Events erleben
Events werden noch schöner wenn wir sie teilen! Deshalb kannst du dich jetzt mit Friends und anderen Usern vernetzen um Events gemeinsam zu besuchen. Loslegen