In der siebten Ausgabe der erfolgreichen Gesprächsreihe »Positionen und Perspektiven« ist die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz, eine der profiliertesten linken Denkerinnen unserer Zeit, zu Gast. Sie schreibt: »Es gab eine Zeit, in der wir mehrere Werte gleichzeitig zu vertreten in der Lage waren: Gleichheit und Freiheit, Antirassismus und Meinungsfreiheit, Vielfalt und Toleranz. Das momentane politische Klima – insbesondere im linken Spektrum – hat sich drastisch verändert. Wir sind jetzt dazu angehalten, uns für ein Lager zu entscheiden: zwischen dem Kampf gegen Islamophobie und dem Kampf gegen Antisemitismus.« Warum opfert die politische Linke zunehmend universalistische Prinzipien zugunsten partikularer identitätspolitischer Interessen? Was bedeutet dies für die Zukunft progressiver Bewegungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Illouz analysiert, warum solche Entwicklungen die moralische Autorität der Linken schwächen und plädiert eindringlich für Bündnisse sowie eine Rückbesinnung auf Werte wie Brüderlichkeit und Empathie. Doch wie kann dies in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft gelingen? Gemeinsam mit Saba-Nur Cheema und Meron Mendel diskutiert Eva Illouz, wie Ideale und Dialog den Weg aus der Krise weisen könnten.
Positionen und Perspektiven 8: Saba-Nur Cheema und Meron Mendel im Gespräch mit Eva Menasse
Über die Frage, wie die Antisemitismusdebatte in Deutschland entgleiste — am 21. Februar um 19 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
In der achten Ausgabe der Gesprächsreihe »Positionen und Perspektiven« ist die österreichische Essayistin und Romanautorin Eva Menasse zu Gast. Für ihr Schreiben erhielt sie zahlreiche Preise: u. a. den Heinrich-Böll-Preis für Literatur, den Österreichischen Buchpreis sowie den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch. Ihr jüngster Roman »Dunkelblum« war ein Bestseller und wurde in neun Sprachen übersetzt. Außerdem war Eva Menasse Sprecherin der Schriftsteller:innenvereinigung PEN Berlin, wo sie seit mehr als 20 Jahren lebt. Menasse kritisiert die politische Diskussion über Antisemitismus scharf und attestierte 2022 den Deutschen eine fatale Lust an Symbolpolitik. Seit dem 7. Oktober 2023 hat die Debatte um Antisemitismus und Kritik an Israel weiter an Schärfe gewonnen. Sie wird emotionaler, polarisierter und oft unversöhnlich geführt. Es kommt zu Unterstellungen und Vorverurteilungen genauso wie zu Verharmlosung und Ignoranz. Die Debatte hat längst auch die Kulturlandschaft erfasst. Warum entzündet sich gerade an diesem Thema so viel Streit? Und wie können wir zu einem sachlicheren und produktiveren Austausch finden?