„Ich bin der Dunkle, - der Witwer, - der Untröste | Der Prinz von Aquitanien am abgeschafften Turm; | Mein einziger Stern ist tot|(…) Trage die schwarze Sonne der Melancholie.“ Gérard de Nerval, Der Unglückliche, 1854
Gemeinsam mit dem Advokat des Teufels, der Figur des Monsters Maldoror, scannen wir das Labyrinth der Seele eines verzweifelt Suchenden, der den unbedingten Willen zum Glück hat.
Wir sind im Uterus. Vorstellungen von Leere und Dunkel prägen diesen Ort, der sich wie ein Labyrinth verzweigt. Wir gehen tiefer. Wie eine mythische Gestalt, hat er sein Lager hier aufgeschlagen: Maldoror. Es gibt keinen Halt. Trotzdem kehren wir hierher zurück, immer wieder, mit allen unseren Ichs, um Maldoror zuzuhören. Seine Empörung über den Zustand der Welt ist bestialisch. Sie ist unsere verborgene Verzweiflung. Seine Sehnsucht Teil der Natur zu bleiben teilen wir mit ihm. Die Figuren, die er sich erschafft, sind Gedankenspiele: selbst die bösesten suchen mit uns den Sinn der Liebe. Bald sind wir mit ihm an dem Ort, wo alles angefangen hat: Am Ufer des Ozeans, um uns zu erinnern. Was Heimat war, wissen wir erst, nachdem wir sie verworfen haben.
SCHAUSPIEL Maximilian von Mühlen (als Maldoror) INSTALLATION Boshi Nawa | TANZ Lili Oksanen | TANZ Annika Hofgesang | GRAFIK Klaus A. Burth | PR Ines Langel | VIDEO Ivó Kovács | LAKEN-SKULPTUR Mike Kleinen | TECHNIK, BAUTEN Ulrich Krähling | IDEE, BÜHNENBILD, REGIE Kristóf Szabó
Gefördert von Stadt Köln – Kulturamt
Unterstützt von Kulturpaten e.V.
Preisinformation:
Begleitpers. f. Schwerbehinderte: 0,00 € | Normal: 12 € | Erm.: 9,00 € (exkl. Gebühren)
Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele