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Die Nachwirkungen des Kolonialismus sind im täglichen Leben der Menschen überall auf der Welt stark verankert. In Afrika haben die Menschen vor Ort weiterhin mit den Herausforderungen zu kämpfen, welche die ehemaligen Kolonialmächte geschaffen haben.
Wie ist es möglich, dass Deutschland eine weltweit führende Exportnation für Schokolade ist, obwohl in Deutschland kein einziger Kakaobaum wächst? Warum besitzen weiße Menschen in Namibia immer noch 70 % des Landes, obwohl sie nur 6 % der Bevölkerung ausmachen? Warum können Inhaber eines europäischen Passes problemlos in Ländern wie Kenia einreisen? Warum ist es im Gegenzug z.B. für kenianische Bürger:innen so schwierig, ein Visum für die Europäische Union zu erhalten? Und war der Libyer Muammar Gaddafi tatsächlich ein durchgeknallter Diktator — oder ein Vorkämpfer gegen globale Ungleichheit und Ausbeutung? Oder war er vielleicht beides?
Wangari und Kacirek sind der Meinung, dass eine Kenntnis postkolonialer Strukturen absolut notwendig ist, um die heutigen Zusammenhänge zu verstehen. Insbesondere wenn es um die Ursachen von Migration und wirtschaftlicher Ungleichheit geht. Und dafür müssen wir den Blickwinkel auch mal wechseln.
Wangari Grace, eine Kenianische Geschichtenerzählerin, und Sven Kacirek, ein deutscher Musiker, haben bereits bei der musikalischen Erzählperformance „Colonialism - A Musical Oral History Performance For Children“ zusammengearbeitet: Den menschlichen Abgrund der Kolonialzeit machen sie spürbar, verharren aber nicht an der Schlucht. Sie führen ihr Publikum ins Handeln und somit in das Angehen einer hoffentlich besseren Zukunft.
Die Performance wurde an den Münchner Kammerspielen, im HAU Berlin, in der Deutschen UNESCO-Kommission Nairobi, im Che Che Buchladen Nairobi und an vielen anderen Orten gezeigt.
Nun setzen die beiden ihre Zusammenarbeit an musikalischen Geschichtenerzählungen fort und tragen das Thema einen Schritt weiter. Denn der Kolonialismus kein Geist der Vergangenheit. Er setzt sich heute in postkolonialen Strukturen fort — und die gilt es zu erkennen.
In den Münchner Kammerspielen wird diese neue Performance in zwei unterschiedlichen Versionen zu sehen sein. So gibt es eine Version für Kinder ab 8 Jahren in deutscher Sprache und eine ausgiebigere Fassung für Erwachsene in deutscher und englischer Sprache.
English
The after-effects of colonialism are deeply rooted in the daily lives of people all over the world. In Africa, local people continue to struggle with the challenges created by the former colonial powers.
How is it possible that Germany is one of the world’s leading exporters of chocolate, even though not a single cocoa tree grows in Germany? Why do white people in Namibia still own 70% of the land, even though they only make up 6% of the population? Why can European passport holders enter countries like Kenya without any problems? Why, on the other hand, is it so difficult for Kenyan citizens, for example, to obtain a visa for the European Union? And was the Libyan Muammar Gaddafi really a crazy dictator - or a champion against global inequality and exploitation? Or was he perhaps both?
Wangari and Kacirek are of the opinion that knowledge of post-colonial structures is absolutely necessary in order to understand today’s contexts. Especially when it comes to the causes of migration and economic inequality. And for that we need to change our perspective.
Wangari Grace, a Kenyan storyteller, and Sven Kacirek, a German musician, have already worked together on the musical storytelling performance “Colonialism - A Musical Oral History Performance For Children”: They make the human abyss of the colonial era palpable, but do not dwell on the chasm. They lead their audience into action and thus into a hopefully better future.
The performance has been shown at the Münchner Kammerspiele, HAU Berlin, the German UNESCO Commission in Nairobi, the Che Che bookshop in Nairobi and many other venues.
Now the two are continuing their collaboration on musical storytelling and taking the theme one step further. Because colonialism is not a ghost of the past. It continues today in post-colonial structures - and these need to be recognized.
This new performance will be shown in two different versions at the Münchner Kammerspiele. There is a version for children aged 8 and over in German and a more extensive version for adults in German and English.
Preisinformation:
Normalpreis: 20,- U30-Ticket und andere Ermäßigungen: 10,-