Welche Geschichten erzählen Orte außerhalb des konventionellen Bühnenraums? Welche Strukturen, Architekturen und Landschaften finden wir vor? Wie wirken sich diese auf die Körper, die sie beleben, aus? Wie bewegen diese Körper ihre Umgebung? Können sich durch Tanz und Choreografie Räume für Interaktion und gemeinsame Gestaltung öffnen? Fantasievoll, hinterfragend und poetisch laden die fünf Choreografie-Student:innen des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz Berlin (HZT) in ihren unterschiedlichen Arbeiten Passant:innen und Besucher:innen dazu ein, ihre Wahrnehmung des öffentlichen Raums zu erweitern und Choreografie zu erleben – so vielfältig, wie die Landschaften, die uns umgeben.
Bin Landschaft
Felipe Fizkal
Fr 24. Mai 2024 | 22:00
Sa 25. Mai 2024 | 22:00
Schiffbauergasse
Eine Landschaft aus Wasser, Wind, Erde, Gras, Stoff, natürlichem und künstlichem Licht, Papier, Plastik und Klang.
Ein Körper, verkörpert.
Ein Alien.
Der Mensch agiert, indem er natürliche Landschaften nach seinem Gutdünken umgestaltet und den Lebensraum anderer Lebewesen übernimmt. Diese Landschaft/Körper hat den Rhythmus von Träumen. Man kann es glauben oder nicht, sich darin spiegeln oder ein Spiegelbild davon sein.
Resonanz.
Ich bezeuge das alles zum letzten Mal
Vera Shchelkina
Sa 25. Mai 2024 | 16:30
Mi 29. Mai 2024 | 17:00
Freundschaftsinsel (Ostspitze)
Einen Tango erkennt man schon an den ersten Schritten und Tönen. Aber wo auch immer Tango auftaucht, schimmern durch die tanzenden Körper alle seine Kontexte: Geschichten der Migration, Vertreibung, Kriege und Gewalt. Die beiden Männer, die hier tanzen, bringen den Tango mit aus unterschiedlichen Diktaturen: geflohen aus Russland und aus Syrien, finden sie sich in Potsdam in einem Tanzpaar. Sieht man den beiden Tänzern ihre Geschichten an, kann man sie spüren, wenn man beide auf der Inselspitze tanzen sieht?
Rhinoceros
Zsombor Szabo
Sa 25. Mai 2024 | 17:30
Do 30. Mai 2024 | 17:00
Freundschaftsinsel (Lange Brücke)
„Ich bin zwölf Jahre alt. Der Unterricht ist vorbei, ich mache mich auf den weiten Weg nach Hause. Ich komme am Schwimmbad vorbei, an der Wohnanlage, dem Friedhof, dem Kreisverkehr. Nur noch sechs Straßen, dann bin ich zu Hause. Ich kenne alle diese Orte, sie sind mir vertraut.“ Das Projekt befragt die Verbindung zwischen Ort und Mensch: Wie baut man, wenn man aus seinem gewohnten Lebensraum vertrieben wird, sein Zuhause an einem neuen Ort? Wie kann man das Gefühl der Verbundenheit mit einem Ort herstellen?
Graben
Diana Thielen
Mi 29. Mai 2024 | 17:45
Fr 31. Mai 2024 | 17:00
Freundschaftsinsel (Pavillon)
Der Pavillon auf der Freundschaftsinsel wird zum Gewächshaus. Raum, Körper und Erde wecken Neugier, was hier kultiviert wird. Es entsteht eine Performance, die Samen sät und Pflanzen pflegt, und den Pavillon zu einem Ort werden lässt, an dem alle Anwesenden zusammen das Geschehen mit Hacke und Schaufel gestalten können. Welche Geschichten werden beim Ernten einer Kartoffel ausgegraben?
Aus dem Auge, in den Sinn
Johanna Jörns
Do 30. Mai 2024 | 18:00
Fr 31. Mai 2024 | 18:00
Rechenzentrum
Überpinseln, aufhübschen, aufmotzen.
Geschichte verschwunden, Brüche geglättet, Oberflächen verputzt.
Was ist echt, was Fiktion?
Welchen Platz nimmt das Individuum in all dem ein?
Zwei Tänzerinnen behaupten sich in der absurden Kulisse der Kreuzung Dortustr./Breitestr. und werden zu trotzenden Architektinnen ihrer Wirklichkeit. Aus dem Auge, in den Sinn erzählt auf poetische und skurrile Weise von Entfremdung und der Kraft des Behauptens und lädt das Publikum ein, die Tänzerinnen dabei zu begleiten.