FOTO: © Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Giuliani von Giese

Reihe ORTS-Termin: Der Palast-Treff - Tischgespräche über einen verschwundenen Ort

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Viele Berliner*innen und andere erinnern sich an den Palast der Republik als wichtiges Gebäude des sozialistischen Staates DDR. Auch in vielen andere sozialistische Staaten spielten Kulturpaläste eine zentrale Rolle: Als Orte der Begegnung und Bildung, der Kultur und des Sports. 
 
Wir wollen uns bei Gesprächen an 12 runden Tischen den Palästen in Bukarest, Kyjiw, Prag, Sofia und Warschau nähern und auch den Berliner Palast thematisieren. Am 4. und 5. Palast-Treff fragen wir nach der Funktion, Bedeutung und Umgang mit diesen anderen Palästen, die dort weiterhin stehen. An anderen Tischen dreht sich alles um die Entwicklungen im Jahr 1989 und  den Folgejahren – wie sah der Zusammenbruch des Staatssozialismus in Bulgarien oder Rumänien aus? Welche Bestrebungen gab es? Wie entwickelte sich  die Pressefreiheit und wie sah der Kampf um bürgerliche Rechte aus? Unterstützt und begleitet werden wir bei unseren Tischgesprächen durch Expert*innen, die ein besonderes Wissen über die Paläste und die gesellschafts-politischen Entwicklungen der Länder mitbringen. Weiter befindet sich eine Auswahl der anwesenden Expert*innen, Gemeinsam kommen wir in einen Austausch, ergänzen und widersprechen uns gelegentlich und erfahren viel Neues! Vor und nach dem Palast-Treff ist die Videoinstallation „Kultur-Macht-Kommerz“ in Saal 1 zu erleben und im Foyer vor Saal 1 wartet die Virtual Reality-Installation „Palast der Erinnerung“ der CyberRäuber auf ihre Gäste. Bis 2024 wird in der virtuellen Realität ein neuer Palast der Republik entstehen.
 
BETEILIGTE:
 
Kateryna Mishchenko (*Poltawa, 1984 ) ist Autorin, Kuratorin und Mitbegründerin von Medusa, einem unabhängigen ukrainischen Verlag. Sie lehrte Literatur an der Nationalen Linguistischen Universität Kyjiw und arbeitete als Übersetzerin im Bereich der Menschenrechte. Ihre Essays wurden in ukrainischen und internationalen Anthologien und Zeitschriften sowie in dem Buch „Ukrainische Nacht“ veröffentlicht. Herausgegeben von ihr sind Bücher „The Book of Kyiv / Kyjiwska knyzka“ (2015) und „Aus dem Nebel des Krieges. Die Gegenwart der Ukraine“ (2023). Derzeit ist sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
 
Janka Vogel (*Jg. 1988).Studium der Erziehungs- / Bildungswissenschaft und evangelischen Theologie in Kassel, Marburg und Sibiu / Hermannstadt. Master-Studium der Südosteuropastudien / Rumänistik in Jena. Forschung und Veröffentlichungen zur rumänischen Migration. Aktuell Leitung des Fachbereiches Migration & Soziales bei einem großen Träger der freien Wohlfahrtspflege in Berlin. Lehraufträge an der FSU Jena und der BTU Cottbus-Senftenberg. Mitglied der Südosteuropagesellschaft e.V., Vorstandsmitglied der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft Berlin e.V. und Mitglied im HepMig-Fachbeirat des Robert-Koch-Institutes.
 
Voin de Voin, geboren 1978, lebt und arbeitet in Sofia. Er absolvierte seinen Master am Das Arts – Institute of the Advance Research in the Performing Arts und seinen Bachelor an der Gerrit Rietveld Academy und erlangte darüber hinaus ein Diplom von der SNDO – School for New Dance Development, Amsterdam. Voin de Voin arbeitet in verschiedenen Bereichen der bildenden Kunst, von der Performance bis zur Installation, unter Einbeziehung seiner Forschungen zu kollektiven Ritualen und menschlichem Verhalten, Gender Studies, Ahnenwissen, Psychogeographie, Soziologie und Parapsychologie. Er zelebriert Kunst als Aktivismus. Seine Arbeiten wurden in institutionellen und freien Räumen, auf Kunstmessen, an Veranstaltungsorten für Performances, auf Festivals, in Museen, auf öffentlichen Plätzen und in der Natur auf der ganzen Welt gezeigt. Im Jahr 2023 konfrontierte er mit seinen Anti-Kriegs-Aktivitäten in Bulgarien verschiedene zivilgesellschaftliche Konstruktionen wie Ehe, Gefängnis und Medienzensur. Er organisiert und kuratiert die SAW Sofia Art Week, die seit 2016 jährlich stattfindet.
 
Haruna Honcoop ist eine tschechisch-japanische Filmemacherin, Absolventin der Film- und Fernsehschule der Akademie der darstellenden Künste in Prag (FAMU), wo sie derzeit als Doktorandin über den unabhängigen chinesischen Dokumentarfilm schreibt. Ihr Filmessay Built to Last – Relics of Communist-Era Architecture (2017) wurde mit dem Preis des Archfilm Lund Festivals ausgezeichnet. Ihr Kurzfilm True or False (2016) gewann einen Preis beim This Human World Festival in Wien. Der Dokumentarfilm Olympic Halftime, der sich mit der Architektur und dem Urbanismus der olympischen Städte in Peking, Tokio, Paris und Athen beschäftigt, und ein weiterer Spielfilm in deutsch-französischer Koproduktion Annexions werden beide 2023 uraufgeführt. Derzeit entwickelt sie einen neuen Dokumentarfilm I Am Taiwanese über die politischen Identitäten von Taiwaner*innen und Osteuropäer*innen.
 
Paul Jeute, Jahrgang 1981, studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Dresden, Halle, Prag und Sibiu, anschließend Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
Er schrieb während seines Studiums für die Kulturredaktionen der Prager Zeitung und der Allgemeinen Deutschen Zeitung in Rumänien. Seine Magisterarbeit wurde 2013 in überarbeiteter Form mit dem Titel Bukarest. Mythen, Zerstörung, Wiederaufbau. Eine architektonische Stadtgeschichte. veröffentlicht. Für seine literarischen Texte wurde er mit Stipendien u. a. in Schöppingen, Stuttgart, Šamorín (Slowakei) und Jagniątków (Polen) ausgezeichnet. Er arbeitet derzeit für die Volkshochschule Bad Segeberg sowie als freier Autor und Kulturhistoriker.
 
Weitere Infos: kostenlos. Ab 12 Jahre. Sprache: Deutsch, Englisch. Gehört zu: Post/Sozialistische Paläste
 

Location

Humboldt Forum Schloßplatz 10178 Berlin

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