Rendez Vous

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Wir hatten Rendez Vous im Januar 2020 nach einer Tournee mit über 120 Terminen in der ganzen Welt und einer ausverkauften Show im La Cigale in Paris verlassen. Wir treffen RDV im Mai 2024 mit "Downcast", ihrem neuen Album, wieder, und die erste Beobachtung, die sich aufdrängt, ist, dass sich der Cursor verschoben hat - hin zu den Extremen. Die hochwirksamen Post-Punk-Hymnen sind Tracks mit kaum zu bändigender Wut gewichen ("Sheer", "Dye and Retry"); gleichzeitig verlangsamen RDV das Tempo bei einem Großteil ihrer neuen Songs deutlich und schaffen eine neue Atmosphäre, die wir so noch nicht von ihnen kannten.Wir entdecken eine Band, die ebenso in der Lage ist, in die unerbittlichste Härte einzutauchen, wie Stücke von großer melancholischer Schönheit zu produzieren ("Nothing", "Smoke 'Em Heads"), und genau darin liegt die Stärke dieses Albums. RDV haben sich gegen den Weg entschieden, den man vielleicht von ihnen erwartet hätte: 50% (sehr) wütende Tracks, 50% herzzerreißende Stücke - die Mid-Tempo-Tracks flirten oft mit Balladen und herzzerreißenden Schreien. Wir wussten nicht, dass RDV in der Lage ist, uns in diesem Ausmaß zu bewegen ("The House Has Burned Down"), und diese Entdeckung ist eine glückliche.Die andere große Veränderung im Sound von RDV ist ein Schritt nach vorne in die Referenzdekade: Die Gruppe gibt ihre synthetischen Elemente auf und veröffentlicht ein Album, das Anklänge an Frank Black, die Smashing Pumpkins, Shoegaze und Grunge aufweist - man könnte sogar an der Oberfläche zu den Deftones kratzen. Man sollte dies jedoch nicht als einen Hauch von Pastiche sehen: "Downcast" ist ein reines Produkt seiner Zeit, das die Weichen für die kommenden Jahre stellt. Auch wenn die Gitarren die Synthesizer ersetzt haben, ist die Platte von Glitches und digitalen Verzerrungen durchsetzt, und die Gruppe umgibt sich mit alptraumhaften Bildern, die die emotionale Zerrissenheit, die ihre Musik vermittelt, ästhetisch erweitern. "Downcast" ist eine Übung in der Umsetzung der Gewalt der Welt inmitten der 2020er Jahre, modern in seiner hybriden Natur, wie ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Mensch und Maschine - zwei feindliche Brüder, die versuchen, sich gegenseitig zu umarmen, aber auch zu ersticken.

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