Führungskräfte aus dem Osten Deutschlands sind im Westen immer noch eine Seltenheit. Mehr als 30 Jahre nach der Wende ist das kaum zu glauben und doch Realität. Simona Stoytchkova wuchs mit ihren Eltern und ihrem Bruder im geteilten Deutschland im Plattenbau Ostberlins auf. Nach der Wende begann sie im Westen eine beeindruckende Karriere und schaffte es bis in die Vorstandsetagen eines weltweit operierenden Finanzunternehmens. Damit ist sie eine Ausnahme in der Unternehmenswelt.
Sie sieht sich heute als Brückenbauerin zwischen Ost und West und betont die enorme Transformationsleistung, die Ostdeutsche nach der Wende vollbracht haben – eine Kompetenz, die in volatilen Zeiten immer wichtiger wird. Ihr Wunsch ist ein Deutschland, in dem Zuschreibungen wie „Ost“ und „West“ keine Rolle mehr spielen. Dafür müssen alte Vorurteile abgebaut werden – und das funktioniert nur, wenn auch in der Wirtschaft Personal- und Standortentscheidungen neu gedacht werden.
Wie das geht, erläutert Simona Stoytchkova im Gespräch mit Peter Felixberger, Programmgeschäftsführer des Murmann Verlags.
Simona Stoytchkova war Vorständin in international börsengelisteten Unternehmen wie State Street und IG. Angefangen in der Wirtschaftsprüfung, führte sie ihre Karriere durch London, Paris, München und Frankfurt, wo sie bei renommierten Banken wie Deutsche Bank, Morgan Stanley, Lehman Brothers und Société Générale tätig war. Heute setzt sich die Autorin leidenschaftlich für Diversität, Female Empowerment und nachhaltiges Leadership ein, damit es mehr Spitzenführungskräfte wie sie mit ostdeutscher Herkunft gibt.