Sascha Thamms Welt ist eine Welt zwischen akribischem Beobachten von scheinbaren Nebensächlichkeiten und völligem Desinteresse an den gesellschaftlichen „must haves“. Star Wars? Nie gesehen. Fitnessarmband mit Schrittzähler? Wofür? Man erkennt doch selber den Unterschied, ob man sich sportlich betätigt oder auf der Couch die dritte Tüte Zwiebelringe kaum aufbekommt, weil die Finger so fettig sind. Nein, Thamms Welt ist real. Sie pendelt irgendwo zwischen Bürgertum und Punkrock, zwischen Rasenmähen vor der Mittagsruhe und unbändiger Wildblumenwiese. Die „Gesammelten Abrissbirnen“ des mehrfach ausgezeichneten Lese-Comedians streicheln die Grundmauern der Muttersprache wie zarte Knospen, legen sie Sekunden später in Schutt und Asche und lassen auf der Brache sofort neue, ebenso blumige Bilder entstehen. Ein Pointenfeuerwerk, das auf fruchtbaren Boden fällt. Eloquent, charmant und voll auf die 12.