FOTO: © Jan Windszus Photography

Saul

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Mit dem dramatischen Oratorium Saul , das Georg Friedrich Händel trotz einer tiefen psychischen und finanziellen Krise in wenigen Wochen zu Papier brachte, ist nach Semele ein weiteres seiner hierzulande selten aufgeführten Oratorien als große szenische Inszenierung zu erleben – in der Regie des Berliner Opern- und Filmregisseurs Axel Ranisch. Nachdem der Hirte David den Heerführer der feindlichen Philister, Goliath, mit einem Steinwurf niedergestreckt hat, zieht er als siegreicher Held in den israelitischen Hof ein. Der Jubel des Volks ist groß – zu groß für den Geschmack des zunächst ebenfalls begeisterten König Saul. Hin- und hergerissen zwischen Eifersucht und bodenloser Schwermut, die einzig Davids Harfenspiel lindern kann, setzt er dennoch bald alles daran, David aus dem Weg zu schaffen. Sauls Sohn Jonathan aber hält zu David, ebenso Tochter Michal. Als sich zuletzt auch Sauls zweite Tochter, Merab, zu David bekennt, beschließt der König Davids Tod. Die Prophezeiung aber sagt: Sauls Stern wird sinken, aufsteigen aber der des Hauses David. Von strahlenden Triumphchören über das prophetische Wispern der gespenstischen Hexe von Endor bis zum würdevollen Trauermarsch – Händel bietet alles auf, um der dramatischen Geschichte des in sich zerrissenen Herrschers Saul musikalisch gerecht zu werden. Regisseur Axel Ranisch beschreibt im alttestamentarischen Stoff die Tragödie einer Familie, in der das unerwartete Auftreten eines jungen Außenseiters jede:n Grundfesten erschüttert. Die Stimme des Herren jedoch ist Fluch und Segen zugleich. [Bertolt Brecht] Übrigens Der Trauermarsch für König Saul wird bis heute bei zahlreichen Staatsbegräbnissen gespielt. Würdig und erlösend zugleich.

Location

Komische Oper Berlin @Schillertheater Bismarckstr. 110 10625 Berlin

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