Die Digitalisierung verändert nicht nur Formen der politischen Meinungsbildung, sondern auch das Fundament der westlichen Demokratien. Fake News, Hatespeech und Manipulationen durch lernfähige Algorithmen torpedieren den sozialen Frieden, beeinflussen Wahlen und politische Ent- scheidungen. Als Jürgen Habermas 1962 den Begriff des »Strukturwandels der Öffentlichkeit« prägte, vertraute er darauf, dass es freie Räume gebe, um über die Aufgaben und Ziele der Repräsentanten des Volkes zu diskutieren. Heute spricht er von einem »neuen Strukturwandel«, der immer dramatischer die Grundfesten der Demokratie erodiere. Wie können wir und wie können die demokratischen Institutionen diesen Prozessen positiv begegnen? Darüber diskutieren die Philosophin Marie-Luisa Frick, der Gesellschaftstheoretiker Stephan Lessenich sowie der Publizist und Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger. Mod.: Gert Scobel