FOTO: © Sven Sindt

Selig | "30 Jahre und endlich unendlich" Teil 2

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Als Selig 1994 ihre Debütsingle "Sie hat geschrien" veröffentlichten, war das Staunen groß. Eine Mischung aus Grunge und Rock, aber mit deutschen Texten – das hatte bisher noch niemand gemacht. „Ich weiß noch, wie wir damals immer im Lehmitz saßen und philosophiert haben – dass wir eine Bresche für den Rock’n’Roll schlagen müssen, dass wir auffallen und herausragend sein müssen“, blickt Jan Plewka amüsiert zurück. „Wir sind wirklich mit richtig großem Maul losgestiefelt, nichts konnte uns etwas anhaben. Wir waren die Reiter der Apokalypse.“

Das selbstbetitelte, von Franz Plasa produzierte Debütalbum bescherte der Band wenig später den kommerziellen Durchbruch, samt Dauerrotation im Musikfernsehen, ausverkauften Shows und einem Echo. Was dann folgte, ist die klassische Rock’n’Roll-Geschichte: Mit ihrem deutlich psychedelischeren Zweitwerk "Hier" feierte die Band das neue Rockstar-Leben noch, doch dann wurden sie von ihrem eigenen Erfolg überrollt. Kurz nach Erscheinen ihres dritten Albums "Blender", das in New York entstanden ist und sich stärker in Richtung Pop orientierte, verließ Sänger Jan Plewka im Streit die Band. 1999 gaben Selig ihre Trennung bekannt. Neun Jahre widmeten Jan Plewka, Gitarrist Christian Neander, Bassist Leo Schmidhals und Schlagzeuger Stephan "Stoppel" Eggert sich anderen Projekten, bevor sie 2008 ihr Comeback bekannt geben.

Seitdem läuft es für Selig besser denn je: Mit "Und endlich unendlich" (2009), das Goldstatus erreichte, "Von Ewigkeit zu Ewigkeit" (2010), "Magma" (2013) und "Kashmir Karma" (2017) haben sie vier Alben veröffentlicht und es damit dreimal in die Top 10 der deutschen Charts geschafft. Sie haben am Bundesvision Song Contest teilgenommen, Lieder aus der Band-Historie für das Album "Die Besten (1994-2014)"" neu aufgenommen und für die Compilation "SELIG macht SELIG" zuletzt befreundete Musiker wie Wolfgang Niedecken, Johannes Oerding und Olli Schulz gebeten, ihre Songs neu zu interpretieren. Jan Plewka war außerdem bei der VOX-Show "Sing meinen Song" zu sehen. „Das verrückte ist: wir haben heute wieder ein ähnliches Gefühl, wie zu Beginn unserer Karriere“, sagt Leo Schmidhals. „Man ist aufgeregt über die Dinge, die man macht. Heute sind es natürlich ganz andere Themen, die uns bewegen. Aber es gibt so viel zu tun da draußen in der Gesellschaft – man kann nicht seine Klappe halten, sondern man muss etwas sagen.“

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