FOTO: © Alexander Meyer

Sommerkino im IDEAL Garten

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Noch ist der Sommer nicht vorbei und wir eröffnen nach einer kleinen Pause wieder die aktuelle Episode BRACHE unseres Ausstellungsprojekts The Stories We Inhabit. Deshalb laden wir Euch herzlich diesen Sonntag, den 01.09. um 20 Uhr zum IDEAL-Sommerkino ein! Gezeigt werden zwei Filme: Die leere Mitte von Hito Steyerl und Violett von Laura Nitsch. 

Vorher könnt ihr natürlich zu unseren Öffnungszeiten ab 15 Uhr wieder die Ausstellung besuchen, in der es neue Interventionen der Künstler*innen Mascha Fehse und Florian Hüttner zu entdecken gibt. Die Ausstellung ist regulär sonntags von 15-19 Uhr und mittwochs von 16-19 Uhr geöffnet.

Nicht vergessen: Am 01.09. sind auch Landtagswahlen in Sachsen: #machdeinkreuz für Demokratie und Vielfalt! Lasst uns nach der Wahl im IDEAL Garten gemeinsam Daumen drücken und miteinander sprechen, wie sich Teilhabe in Zukunft gestalten lässt. 

Wir freuen uns auf Euch!

Das Programm zum IDEAL-Sommerkino:

Die leere Mitte | Hito Steyerl | 1998 | Deutsch | 62 min.

Schon aus den ersten Worten spricht die ungebrochene Aktualität von Die leere Mitte: „Es gibt viele Arten, eine Grenze zu durchbrechen. Es gibt viele Arten, neue Grenzen zu errichten.“ Obwohl sich Hito Steyerl 1998 auf Berlin bezieht, ist die Erkenntnis, dass Grenzen zyklisch aufgelöst und neu gezogen werden, zeitübergreifend gültig, sowohl innerhalb dieses Films als auch weit darüber hinaus. Nach dem Mauerfall wurde viel über die brachliegende Stadtmitte nachgedacht, über ihre komplexe Geschichte und die Rolle, die sie für das Bild des neuen Deutschland spielen könnte. Steyerl stellt gekonnt Zusammenhänge her – zwischen den Besetzer*innen des Todesstreifens, der Familie Mendelssohn, dem Haus Vaterland, allerlei Protesten und Paraden sowie dem Kolonialismus und den Akten des Widerstands – und findet immer wieder die gleichen Tendenzen, die sich durch die Geschichte hindurchziehen: Abwehr ausländischer Arbeiter*innen, die Politik der Grenzziehung zum eigenen Vorteil, ideologisierte Bauvorhaben und die nicht enden wollenden Angriffe auf PoC. Auch wenn die Mitte nicht mehr leer ist – es nimmt einfach kein Ende.

Hito Steyerl ist Filmemacherin und Künstlerin. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt den Medien, der Technologie und der Verbreitung von Bildern. In ihren Texten, Performances und essayistischen Dokumentarfilmen setzt sich Hito Steyerl zudem mit postkolonialer Kritik und feministischer Repräsentationslogik auseinander. Dabei arbeitet sie stets an der Schnittstelle von bildender Kunst und Film sowie von Theorie und Praxis. 

Violett | Laura Nitsch | 2023 | Englisch mit dt. Untertiteln | 29 min.

Was hat ein sprechendes Reisigbündel mit Armut und Queerness zu tun? In Form eines Cruising durch historische Archive aus der Zeit des sozialistischen Roten Wien geht Laura Nitsch den vielfältigen Repressionen nach, denen sich queere/lesbische Wiener Arbeiterinnen nach der Einführung des „Vagabundengesetzes" (1885) im öffentlichen Raum ausgesetzt sahen. Ein Strafverfahren, das das Wiener Landesgericht 1913 gegen zwei Arbeiterinnen anstrengte, zeigt dabei exemplarisch Stigmatisierungspraktiken, aber auch Potenziale von Aufsässigkeit und Widerstand. Ausgehend von archivarischen Fragmenten und etymologischer Forschung bilden Found Footage, Animation, Sound und Performance eine zeitenübergreifende Gegenerzählung. Im Hintergrund spinnt Saidiya Hartmans Methode der „kritischen Fabulation" die Fäden. (Esther Buss) 

Laura Nitsch lebt als Künstlerin und Filmemacherin in Berlin und Wien. In ihren filmischen Arbeiten beschäftigt sie sich mit sozialer (Un-)Gerechtigkeit sowie der Kriminalisierung und Stigmatisierung von Armut und Queerness.

Location

IDEAL artspace Schulze-Delitzsch-Straße 27 04315 Leipzig

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