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Sonderreihe der FilmGalerie: Bruchstelle 1945. Der deutsche Film zwischen Diktatur und Demokratie

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Freitag, 16.1., 18 Uhr, Samstag, 17.1., 18 Uhr, Sonntag, 18.1., 11 und 18 Uhr

Das Sonderprogramm der FilmGalerie beleuchtet das Medium Film an der Bruchstelle zwischen Diktatur und Demokratie. Die Reihe befasst sich mit der Entwicklung des Films in den Jahren nationalsozialistischer Herrschaft und der Nachkriegszeit: Von der Propaganda der Nationalsozialisten bis zur Reeducation im Nachkriegsdeutschland wurde das Medium „Film“ vielfältig eingesetzt. Die ausgewählten Filme, Vorträge und Gespräche sollen zeigen, wie stark der Film ein Mittel der politischen Artikulation sein kann.  Besonders im Hinblick auf den aktuell erstarkenden Rechtspopulismus und den Vormarsch autokratischer Tendenzen stellt sich auch 80 Jahre nach Kriegsende die Frage nach dem Verhältnis von politischer Wirklichkeit und Film.  

„Bruchstelle 1945. Der deutsche Film zwischen Diktatur und Demokratie“ ist eine Sonderreihe der FilmGalerie des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Das Programm entstand anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus. Tickets für einzelne Vorführungen sowie Reihentickets für alle vier Termine sind online im Ticketshop und an der Museumskasse erhältlich.

 

Hitlers Hollywood – Das deutsche Kino im Zeitalter der Propaganda 1933–1945

Deutschland 2016, 105 Minuten, Regie: Rüdiger Suchsland

Freitag, 16.1., 18 Uhr

Der Filmkritiker und -macher Rüdiger Suchsland sichtete die ca. 1000 Filmproduktionen des NS-Regimes, unter denen sich nicht nur Propagandafilme, sondern auch zahlreiche Liebesfilme, Komödien und Detektivgeschichten befinden. Seine Dokumentation „Hitlers Hollywood“ arbeitet sich chronologisch durch das Filmmaterial von 1933 bis 1945 und zeichnet die ideologische Manipulation der Bevölkerung nach.

Eingeleitet wird der Film durch einen Vortrag von Autor und Filmkurator Uwe W. Appelbe mit dem Titel „Bruchstelle 1945“.

 

Die Mörder sind unter uns

Deutschland 1946, sw, 85 Min., Regie: Wolfgang Staudte

Samstag, 17.1., 18 Uhr

In der Berliner Trümmerlandschaft begegnet ein vom Krieg traumatisierter Unterarzt jenem Hauptmann wieder, der zu Weihnachten 1942 an der Ostfront die Erschießung von Frauen und Kindern veranlasste. Inzwischen ein erfolgreicher Fabrikant, feiert er das Weihnachtsfest als biederer Familienvater ohne Schuldgefühle. Als erster deutscher Nachkriegsfilm setzt sich Wolfgang Staudtes Arbeit mit der Frage nach Schuld und Gewissen auseinander.

 

In jenen Tagen

Deutschland 1947, sw, 111 Min., Regie: Helmut Käutner

Helmut Käutners Episodenfilm erzählt anhand eines Autos von den Schicksalen seiner Besitzer während des Nationalsozialismus. In sieben Episoden geht es um Menschen, die durch Verfolgung, im Widerstand oder durch das Kriegsgeschehen unter dem NS-Regime leiden mussten. Käutners Film reflektiert die „Stunde Null“ – und zieht zugleich eine Bilanz des menschlichen Verhaltens im Faschismus.

Eingeleitet werden die Filme durch einen Vortrag von Autor und Filmkurator Uwe W. Appelbe mit dem Titel „Phönix aus der Asche?“.

 

Sonntag, 18.1., 11 Uhr

Wir Wunderkinder

Deutschland 1958, sw, 107 Min., Regie: Kurt Hoffmann

„Wir Wunderkinder“ begleitet zwei Jugendfreunde – den idealistischen Hans und den opportunistischen Bruno – von der Zeit des Kaiserreichs bis zum Wirtschaftswunder. Die satirische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte wurde mit der Goldmedaille des Internationalen Filmfestivals Moskau und einem Golden Globe als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

Eingeleitet wird der Film durch einen Vortrag von Filmwissenschaftler und -kurator Jörg Schöning mit dem Titel „Perspektivwechsel. Das westdeutsche Kino der 50er Jahre“. 

 

Sonntag, 18.1., 18 Uhr

Riefenstahl

Deutschland 2024, sw/Farbe, 120 Min., Regie: Andres Veiel

Die deutsche Filmemacherin Leni Riefenstahl (1902–2003) stellte ihre Filme in den Dienst der Nationalsozialisten und machte sich mit Propagandafilmen einen Namen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bemühte sie sich, ihr Werk als unpolitisch darzustellen. Mittels des umfangreichen Materials aus Riefenstahls Nachlass – darunter Briefe, Notizen, Fotografien und Videoaufnahmen – geht der Regisseur Andres Veiel der Person Leni Riefenstahl auf den Grund.

Der Filmdozent Klaus Füßmann leitet die Vorführung ein. Nach dem Film gibt es ein Abschlussgespräch zur Sonderreihe „Bruchstelle 1945“.

 

Das Reihenticket gilt für die folgenden vier Termine:

Freitagabend 16. Januar, 18 Uhr: Vortrag und Film „Hitlers Hollywood“           

Samstagabend 17. Januar, 18 Uhr: Vortrag und Filme „Die Mörder sind unter uns“ und „In jenen Tagen“

Sonntagvormittag 18. Januar, 11 Uhr: Vortrag und Film „Wir Wunderkinder“       

Sonntagabend 18. Januar, 18 Uhr: Vortrag und Film „Riefenstahl“

Preisinformation:

Der Link führt zum Reihenticket für alle der vier Termine. Die Filmveranstaltungen können aber auch einzeln gebucht werden.

Location

LWL - Museum für Kunst und Kultur Domplatz 10 48143 Münster

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