Sportgeschichte vor Gericht. Ein Gutachten zu Dopingpraxis und SED-Unrecht im DDR-Sport

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Die Gerichtsakten der „Doping-Prozesse“ der 1990er-Jahre bieten
eine umfangreiche Grundlage, um das staatliche verordnete Doping
in der DDR aus verschiedenen Perspektiven neu zu beleuchten. Denn
erstmals wurde ein kommunistischer Staatssport juristisch aufgearbeitet.
Weshalb war Doping trotz staatlicher Planung von Willkür geprägt
? Wie und warum radikalisierten sich die Methoden in unberechenbarer
Weise ? Welche politische Repression war mit der Dopingpraxis verbunden ? Wie rechtfertigten die ehemaligen Verantwortungsträger
– Funktionäre, Ärzte und Trainer – ihre Handlungsweisen?
Die Studie von Jutta Braun und René Wiese fragt zudem danach,
welche Mitwisser und Mitwisserinnen es in der Gesellschaft
gab. Wem konnten sich Kinder anvertrauen, denen vom Sportsystem
verboten wurde, über die Dopingvergabe mit den Eltern zu sprechen
? Wie reagierten Eltern, wenn sie körperliche Schädigungen bei
ihren Kindern feststellten ?
Kurz zusammengefasst: Die Dopingpraxis der DDR wird als Teil
der Gesellschaftsgeschichte einer Diktatur sichtbar gemacht.
Im Anschluss an einen Impulsvortrag diskutieren die Autorin
Dr. Jutta Braun und der Autor Dr. René Wiese (beide Zentrum Deutsche
Sportgeschichte, Berlin) über ihre Ergebnisse und stellen ihr
Buch vor, das 2024 im Arete Verlag, Hildesheim, erschienen ist.

 
• Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann

Location

Zentralbibliothek Hühnerposten 1 20097 Hamburg

Organizer

Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

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