In einem Duett zwischen Tanz und Musik führt Hors du monde das Publikum an einen Ort außerhalb der Welt. Der Choreograf Taoufiq Izeddiou nutzt dabei traditionell-rituelle Trancepraktiken und überführt sie in ein Tanzstück, das er speziell für den Gitarristen Mathieu Gaborit alias aYaTo und den Tänzer Hassan Oumzili kreierte. In den soundintensiven Riffs der E-Gitarre wird das Gefühl der Wut spürbar, auf das die Performance antwortet: Die Wut auf den Irrsinn der Welt. Das Duo steigert sich bis an den Rand der körperlichen Erschöpfung. Dort angekommen, scheint die Möglichkeit von Veränderung auf. Sie nehmen das Publikum mit auf eine Reise in eine futuristische Welt voller neuer Empfindungen, Spiritualität und Geschichten. Die Choreografie sucht dabei nach veränderten Bewusstseinszuständen, einem neuen Ritus der Transzendenz. Hors du monde macht das Bedürfnis greifbar, eine Alternative zur gegenwärtigen Welt zu finden und in der Leere einen Neuanfang zu wagen.
Taoufiq Izeddiou war zuletzt 2016 für die deutsche Erstaufführung von En Alerte zu Gast im tanzhaus nrw. Der marokkanische Choreograf ist eine der zentralen Künstlerpersönlichkeiten der nordafrikanischen Tanzszene und verweist in seinen Arbeiten immer wieder auf die zentrale Bedeutung von Menschlichkeit und Verantwortung von Einzelnen jenseits von Nationalismus. Izeddiou findet immer neue Wege, Tanz und Live-Musik, traditionelle arabische und zeitgenössische Elemente miteinander zu verbinden. Taoufiq Izeddiou gründete 2003 gemeinsam mit Bouchra Ouizguen und Said Aït El Moumen die Compagnie Anania, Marokkos erste zeitgenössische Tanzgruppe. Zwei Jahre später rief er das Festival On Marche ins Leben. Seine Arbeiten, die sich stets mit der Spannung zwischen Tradition und Moderne beschäftigen, zeigt er inzwischen auf Festivals und an Theatern weltweit. Er lebt zwischen Frankreich und Marokko.
Dauer: 60 Min.
Es wird wenig Englisch und Französisch gesprochen. Die Performance ist aber auch ohne Kenntnisse dieser Sprachen verständlich.
Einsatz von lauter Musik und Stroboskop-Effekten.
Sa 08.02. | anschl. Pariyestan |