FOTO: © Matthias Jung

THE BIG CRYING / IMPASSE

Das sagt der/die Veranstalter:in:

»THE BIG CRYING«

Wer die Werke von Marco Goecke kennt, weiß, dass sie immer auch mit ihm selbst und mit ihrer jeweiligen Entstehungszeit zu tun haben. Vielleicht ist »The Big Crying« Goeckes persönlichstes Stück, begonnen im Herbst 2020, kurz nach dem Tod seines Vaters. Es sei ein Stück über Abschied und über ›alles, was wir verbrennen müssen‹, sagt der Choreograf und spricht weiter von ›Körpern, die wie kaputte Motoren sind‹, und von ›Kostümen, die an Vorhänge von Leichenwagen‹ erinnern. Dass zu seiner Musikauswahl ein »Death Lullaby« gehört, verwundert da nicht, ebenso treffend ist »Blood Roses« der amerikanischen Sängerin Tori Amos, deren manchmal verwirrende Poesie Goeckes Tanz sehr nahe ist. Die gesamte Kreation, dargeboten von 19 herausragenden Tänzer*innen, kommt mit der feurigen Kraft einer ganzen Kompanie daher, die spüren lässt, dass gerade bei aller Vergänglichkeit der Tanz immer auch die Freude am Leben und den Drang, lebendig zu sein, zelebriert.

 

»IMPASSE«

 Unsere heutige Welt wird durch eine Situation definiert, in der sich das Konzept des Fortschritts als Selbstzweck überlebt hat. Johan Inger beleuchtet die Tatsache, dass die Basis des menschlichen Verhaltens in Gruppenzwang und Selbstverlust wurzelt, bestimmt durch die Verführung nicht endender Ströme von ›Neuem‹. Problematisiert wird die Leichtigkeit, mit der wir auf das hereinzufallen scheinen, was andere sagen oder tun, und wie wir in diesem Prozess die Möglichkeit zu fruchtbarem Wachstum verlieren. Besitzen wir die Fähigkeit, die Welt gemeinsam ernsthaft zu hinterfragen und sie neu zu erfinden? Durch die stetige Zunahme der Anzahl der Tänzer*innen auf der Bühne und die gleichzeitige Verkleinerung des Raums erzeugt »IMPASSE« ein Gefühl der Dringlichkeit. Fließende Bewegungen und starke Rhythmen werden vom jungen Ensemble des »NDT 2« durch Momente hysterischer Komik und manischer Isolation umgesetzt, darauf abzielend, dass wir gemeinsam stärker sein könnten. Allein sind wir zu schwach.

Location

Oper Köln Rheinparkweg 1 50679 Köln

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