Als Teil des ersten Langen Abends im Rahmen des öffentlichen Programms zur Ausstellung DAS GLÜCK IST NICHT IMMER LUSTIG von Rirkrit Tiravanija präsentiert die Künstlerin Luiza Prado De O. Martins The Kitchen Network. Die Kochshow befasst sich mit der politischen Bedeutung des Essens als Unterhaltung im Zuge des zunehmenden Konsums von Lebensmitteln über Bildschirminhalte. Dabei untersucht die Performance auf humorvolle Weise die Kluft zwischen Online-Essenskulturen und ihre Abkopplung von umfassenderen Themen wie Klasse, Geschlecht und Geografie.
Als Teil des öffentlichen Programms zur Ausstellung DAS GLÜCK IST NICHT IMMER LUSTIG von Rirkrit Tiravanija lädt der Gropius Bau zu einer monatlichen Serie Langer Abende ein. Neben der Kochshow finden am gleichen Abend eine Buchvorstellung mit Josephine Apraku, Eric Otieno Sumba, Sharonda Quainoo und Nadine Nzambisa Ngolo, eine Filmvorführung von Rirkrit Tiravanija sowie ein DJ-Set von Ayzon und eine Performance von Petra Hermanova statt.
Von Avocado-Toast bis zu gebackenen Feta-Nudeln – unsere Beziehung zu Lebensmitteln wird zunehmend von Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok geprägt. Hashtags wie #TikTokFood und #Foodtok, die Milliarden von Aufrufen erzielten, wecken das Interesse an bestimmten Zutaten und verursachen lange Schlangen vor Restaurants. Während wir Lebensmittel-Content auf Bildschirmen konsumieren – sei es durch Realityshows oder virale Trends – werden die Bedingungen der Lebensmittelproduktion und ihre Auswirkungen auf die Umwelt unter digitalen Schichten aus Blattgold, langen, schmelzenden Käsesträngen und dramatischen Unterhaltungsformaten verborgen. Während Energie- und Lebensmittelkosten steigen, ein Arbeitskräftemangel herrscht, die Lebenshaltungskosten in einer Krise stecken und Probleme in den Lieferketten anhalten, essen wir mit den Augen und Ohren. Essen als Unterhaltung ist ein geopolitisches Thema, das durch die Brille des Handys maskiert und gefiltert wird, um Reichtum, Tugend, Güte, Zweckmäßigkeit, Leichtigkeit und Geschicklichkeit vorzuführen.
Luiza Prado De O. Martins ist Künstler*in, Autor*in und Forscher*in. Prados Arbeit bewegt sich zwischen Installation, Skulptur, Video und Essen und nutzt Performance und Rituale als Einladung und Aktivierung für das Publikum. Häufig erforscht Luiza Prado dabei antikoloniale Strategien in Beziehungen und Wissen zwischen Ernährung, pflanzlicher Reproduktionsmedizin, Infrastrukturen und Technologie und stellt die Frage, welche Strukturen und Prozesse für kollektive Belange der Versorgung erforderlich sind.
Bei der Veranstaltung werden ggfs. Foto- und Videoaufnahmen entstehen, auf denen Sie zu erkennen sein könnten. Mit Ihrem Besuch willigen Sie ein, dass diese Aufnahmen zur Kommunikation der Veranstaltung bzw. Ausstellung verwendet werden.