Dieser Dokumentarfilm bietet einen wertvollen, intimen Bericht über die Gruppe von Frauen, die in den 1990er Jahren ein halbes Jahrhundert des Schweigens brachen, um sich als ehemalige „Trostfrauen“ zu erkennen zu geben, die Opfer der kaiserlichen japanischen Armee wurden. In Chung-cheongbuk-do lebt Frau Lee Ok-sun allein und besucht täglich einen buddhistischen Tempel. Im Alter von 17 Jahren wurde sie in die Nordmandschurei gebracht, um in der „Troststation“ des japanischen Militärs zu dienen. 1994 schloss sich Lee Ok-sun mit 14 anderen Opfern zusammen, um das Schweigen zu brechen und von der japanischen Regierung eine Entschuldigung und Entschädigung zu fordern. Die Opfergruppe reiste nach Japan und suchte das direkte Gespräch mit der Regierung. Entschlossen, ihre Würde und Ehre wiederherzustellen, reisten die Halmonis („Großmütter“) mehrfach nach Japan, um direkte Gespräche zu führen, aber auch, um in ganz Japan öffentlich über ihre Erfahrungen zu berichten. Park Soo-nam, eine Zainichi-Koreanerin der zweiten Generation (in Japan geborene Nachfahrin koreanischer Einwanderer aus der Kolonialzeit), begleitete die Gruppe, um ihr „Han“ (koreanisch für Groll, Zorn, aber auch Forderung nach Gerechtigkeit) zu dokumentieren. 20 Jahre später, nachdem viele der Protagonisten des Kampfes verstorben sind, stellt sich die Frage, inwieweit das 2015 zwischen Japan und Korea geschlossene Abkommen eine Lösung für die einzelnen Opfer darstellt. Der Dokumentarfilm versucht, das „Schweigen“ dieser lebenden Zeugen weiterzugeben, indem er Episoden aus Lees Leben mit Dokumentaraufnahmen des Kampfes verwebt, die die Filmemacherin in den 1990er Jahren aufgenommen hat, als sie den Kampf genau verfolgte.
Koreanisch/Japanisch mit dt. Untertiteln
Regisseurin: Park Soo-nam
Korea, Japan / 2017 / Color / 117 min.
Kamera: Otsu Koshiro, Han Joong, Park Maeui
Produzentin, Schnitt: Park Maeui
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch die Japanische Fraueninitiative.
Preisinformation:
Eintritt auf Spendenbasis