Das sagt der/die Veranstalter:in:
Theater der Tiere, ein sowjetischer Dokumentarfilm über ein berühmtes Tiertheater in Moskau aus dem Jahr 1950, zeigt Tiere im Prozess der Dressur wie im Akt der Aufführung vor Publikum. Der Film macht auf bedrückende Weise anschaulich, warum die sowjetischen Artistenschulen im Umgang mit Tieren Weltruhm erlangten: Die Trainer:innen hatten mit Ivan Pawlows Reflextheorie eine Lerntheorie zur Hand, die bei nahezu allen Tieren anwendbar war. Ob Hund, Huhn oder Robbe, ergibt vor dem Publikum kaum noch einen Unterschied. Die Tiere sind zwar schon anders, sagt eigentlich jedes Bild, aber wir können es schaffen, ihre scheinbar unveränderbare Natur in gute Bahnen zu lenken.Franz Kafka hat vor dem Hintergrund des Pawlowschen Hundelabors mit seiner Erzählung zu den Forschungen eines Hundes eine etwas andere Perspektive eröffnet als der Film. Im Vortrag von Cord Riechelmann im Anschluss an den Film wird anhand des Kontrasts zwischen Bild und Kafka-Text unter anderem danach gefragt, was die Tiere von diesen Forschungen hatten oder haben.