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Theaterhaus Schauspiel: Ich werde nicht hassen/I shall not hate

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„Es ist an der Zeit, dass wir uns hinsetzen und endlich miteinander reden“ lautet einer der Schlüsselsätze im Theaterstück „Ich werde nicht hassen“ von Izzeldin Abuelaish. Durch die Wiederaufnahme dieser 2014 im Theaterhaus uraufgeführten Inszenierung versuchen wir das Unsere zu tun, dem nachzukommen.

Das Leid der Menschen auf beiden Seiten lässt uns mit Entsetzen Richtung Nahost blicken. Den barbarischen Überfall der Hamas auf Israel verurteilen wir scharf. Auch ist in unserer Gesellschaft kein Platz für jegliche Form von Antisemitismus. Und doch sind die Leidragenden des Konflikts auf beiden Seiten Menschen, die unter den Folgen des Terrors und des darauffolgenden Kriegs zu leiden haben. Daher kann nur Humanismus das Leitmotiv zur Beilegung des Konflikts sein. Und wie der israelische Autor Hagai Dagan am 13. März in der taz schrieb: „Das Gebot der Stunde ist, die Tränen runterzuschlucken, klug, rational, entschlossen und mit kühlem Kopf vorzugehen.“ Dieser eindringliche Appell richtet sich an alle Beteiligten dieser blutigen Auseinandersetzung.

„Ich werde nicht hassen“, sagt der palästinensische Arzt Izzeldin Abuelaish. Nachdem drei seiner Töchter und seine Nichte 2009 durch einen israelischen Angriff in Gaza ums Leben kamen.

„Am 16. Januar 2009 um 16:45 Uhr wurden israelische Panzergranaten in das Schlafzimmer meiner Töchter gefeuert“, erzählt der palästinensische Gynäkologe. „Bessan, Aya und Mayar waren sofort tot, mit ihnen ihre Cousine Noor. Weil das israelische Militär Journalisten den Zugang nach Gaza verboten hatte, gab ich einem israelischen Fernsehreporter jeden Tag ein Telefoninterview. Minuten nach dem Angriff rief ich ihn beim Sender an; er übertrug unser Telefonat in die Sendung. Die Nachricht ging blitzschnell um die Welt."

Izzeldin Abuelaish erzählt vom Alltag in Gaza, vom Warten an den israelischen Checkpoints, vom Familienleben zwischen Hoffnung und Verzweiflung und vom tödlichen Anschlag. Aber vor allem kämpft er unermüdlich für Verständigung und Versöhnung mit Israel: „Hass macht blind und führt zu irrationalem Denken und Verhalten. Frieden ist Menschlichkeit. Frieden bedeutet Respekt. Frieden ist ein offener Dialog. Heute notwendiger denn je.“

Bei den 5. Hamburger Privattheatertagen 2015 erhielt die Inszenierung von Ernst Konarek den Monica-Bleibtreu-Preis in der Kategorie „Bestes zeitgenössisches Drama“.

2010, 2011 und 2013 war Izzeldin Abuelaish für den Friedensnobelpreis nominiert.


Es spielt: Mohammad-Ali Behboudi als Dr. Izzeldin Abuelaish

Regie: Ernst Konarek
Kostümbild: Gudrun Schretzmeier
Dramaturgie: Silvia Armbruster
Video: Peter Schmidt
Regieassistenz: Brigitte Luik
Ausstattungsassistenz: David Fitzgerald
Bühnenbau: Marc Dobmaier, Max Hochreiter
Technik: Martin Hartnagel, Gunnar Hälsig Kostümanfertigung: Christin Lange
Aufführungsrechte: Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG Berlin

Preisinformation:

Vorverkauf: 20,– / erm.: 15,– €

Location

Theaterhaus Stuttgart Siemensstraße 11 70469 Stuttgart

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