Eine Ausstellung des Käte Hamburger Research Center global dis:connect im Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Travelling Back folgt der dreijährigen Reise der bayerischen Wissenschaftler Johann Baptist von Spix (1781–1826) und Carl Friedrich Philipp von Martius (1794–1868) durch das brasilianische Hinterland und das Amazonasgebiet. In der von Sabrina Moura kuratierten Ausstellung wird ein kritischer Blick auf jene Erzählungen und Sammlungen präsentiert, welche die Forscher aus Brasilien mitbrachten. Es werden zentrale Fragen zur Kolonialität gestellt, die den wissenschaftlichen Bestrebungen des naturkundlichen Projekts zugrunde lag. Untersucht werden die verschiedenen Darstellungen und Interpretationen der Sammlungen von Spix und Martius von ihrer Ankunft in Deutschland bis in die Gegenwart, wobei auch die Dis:konnektivitäten der Wissensproduktion, die hinter diesen wissenschaftlichen Bestrebungen stehen, beleuchtet werden.
Dabei geht es nicht nur darum, die öffentliche Rezeption dieser Erfahrungen durch eine Geschichte des Betrachtens zu erforschen, sondern auch um eine kritische Auseinandersetzung durch die Brille heutiger Dialoge und Initiativen. Dazu gehören neue wissenschaftliche Praktiken der Wissensrestitution, literarische Interpretationen und zeitgenössische Perspektiven von Künstler*innen wie Micheliny Verunschk, Frauke Zabel, Yolanda Gutiérrez, Igor Vidor, Elaine Pessoa und Gê Viana.