Tutto a Posto e Niente in Ordine
ITA 1974 | 104 Min. | OmeU | R: Lina Wertmüller mit Luigi Diberti, Lina Polito, Nino Bignamini
Gigi und Carletto, zwei junge Männer vom Lande, reisen in den italienischen Norden, um dort Arbeit zu finden. In einem Mailänder Vorort leben sie gemeinsam mit anderen Wanderarbeitern in einer Wohngemeinschaft und schließen sich der Arbeiterbewegung an. Ihre Träume vom Reichtum entwickeln sich zu einer Reihe von Slapstick-Abenteuern, die von kleinkriminellen Machenschaften bis zu den täglichen Demütigungen in einer Restaurantküche reichen.
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Filmreihe Lina Wertmüller – Filme Der 70er Jahre
Geboren 1928 in Rom als Tochter einer Schweizer Adelsfamilie, arbeitete sie nach ihrem Studium an der Accademia d’Arte Drammatica zunächst vor allem als Autorin und Regieassistentin für Theater- und Bühne. Freunde vermittelten sie 1963 als Regieassistentin für das Filmdrama »8 1/2« an Federico Fellini und noch im selben Jahr zeigte sie ihr Regiedebüt mit dem Schwarz-Weiß-Film »Die Basilisken« beim Internationalen Filmfestival von Locarno. Als erste Frau war sie 1977 mit ihrem Film »Sieben Schönheiten« für den Oscar nominiert.
Die Reihe beschränkt sich auf vier Komödien, die Wertmüller in den 70er Jahren mit Giancarlo Giannini in der Hauptrolle drehte. Die schrillen politischen Parabeln spielen gekonnt mit Klischees, liebgewonnen Gewohnheiten und stellen Macht und Sexualität, Liebe und Klasse geschickt in den jeweiligen Figuren neu zur Disposition, ohne auf die Grenzen des guten Geschmacks zu achten. Eine Anarchistin des Kinos, die das Politische im Privaten und das Private im Politischen zu zeigen vermochte und wusste wie man dabei seinen Humor nicht verliert.