Oder: Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen · Von Sibylle Berg · Ein Projekt der Jungen Enthusiasten
Da ist man nun in eine Welt geschmissen, mit tausenden Möglichkeiten. Ständig erreichbar, überall und in Echtzeit, viele Follower und trotzdem einsam. Am schlimmsten fühlt sie sich in Gemeinschaft an, die Einsamkeit. Kühl und rau. Dabei hat man doch nur Sehnsucht nach ein bisschen Glück, gemeinsam oder allein. Denn manchmal ist das Alleine-Sein auch eine Insel, ein Rückzugsort vor all den Erwartungen und Ansprüchen, denen man doch nicht gerecht werden kann oder will.
In dieser Spielzeit werden sich die Jungen Enthusiasten erstmals mit einem zeitgenössischem Theatertext auseinandersetzen, um sich inhaltlich mit dem Thema Einsamkeit zu beschäftigen und eine szenische Umsetzung zu finden.
„Und jetzt: Die Welt! Oder: Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“ von Sibylle Berg ist eine ideale Vorlage, um die verschiedenen Facetten und Ursachen von Einsamkeit auszuloten. Hier sitzt eine junge namenlose Protagonistin allein in ihrem Zimmer. Sie chattet, telefoniert und skypt mit Freunden über die Zumutungen, die „die Welt da draußen“ an sie stellt. Gnadenlos und zugleich mit großer Zärtlichkeit porträtiert Sibylle Berg in dem Stücktext junge Menschen, die – schwankend zwischen Aggression und Apathie, Aufbruch und Abgeklärtheit – auf der Suche nach echter Verbindung sind.