FOTO: © MKK Dortmund

Unheimlich schön. Geschlechterstereotype um 1900 bei Sascha Schneider

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Nackte Leiber von kraftstrotzenden Männern, schönen Jünglingen und verführerischen Frauen sind es, die das malerische und grafische Œuvre Sascha Schneiders (1870-1927) beherrschen. Seine kühn kombinierten symbolistischen und religiösen Motive werden nach 1900 durch athletische Figuren abgelöst, die Schneiders Auseinandersetzung mit bestehenden gesellschaftlichen Machtverhältnissen und seine Vorstellungen vom Neuen Menschen offenbaren. Letztere manifestieren sich 1919 in der Eröffnung des Kraft-Kunst-Instituts zur körperlichen und ästhetischen Erziehung. Hier findet auch sein Interesse am männlichen Akt, das ihm 1904 eine Professur für Aktmalerei an der Großherzoglichen Kunsthochschule Weimar einbringt, seinen Niederschlag.

Die Ausstellung im MKK zeigt Schneiders Inszenierungen von Männer- und Frauenkörpern, die geprägt sind von Geschlechterstereotypen des ausgehenden 19. Jahrhunderts sowie der Reformbewegung und Jugendkultur um 1900. Den Abschluss der Ausstellung bilden fotografische Arbeiten aus der Serie Men are made to reproduce (2022) von Milena Schilling und Fiona Mentzel, die unsere heutigen Sehgewohnheiten und Geschlechterstereotype hinterfragen.

Abbildung: Sascha Schneider, Das Gefühl der Abhängigkeit (II) 1920

Location

Museum für Kunst und Kulturgeschichte Hansastraße 3 44137 Dortmund

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