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Unter Grund

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Unter Grund

Uraufführung von Sanja Mitrović

Eine sehr lange Zeit prägte der Bergbau das Ruhrgebiet. Der Bergbau war nicht nur eine Industrie, die Jobs brachte, sondern auch eine kollektive Erfahrung, die ein Gefühl von Solidarität und Kameraderie schaffte. In 2018 wurde in Bottrop die letzte deutsche Steinkohlezeche geschlossen – ein Moment des Schmerzes, des Übergangs und des Wandels für eine ganze Region und die Menschen, deren Identität durch den Bergbau geprägt wurde.

In ihrer ersten Produktion für das Schauspiel Dortmund versucht Sanja Mitrović Verlust als Möglichkeit zu sehen, als proaktiven Impuls. Auf Basis von Recherche und Interviews mit ehemaligen Bergarbeiter*innen setzt Unter Grund den letzten Arbeitstag eines Bergmannes in Szene und springt dann in die Zukunft. Wie können wir das Wissen und die vielen Jahre Erfahrung nutzen, um etwas Neues zu schaffen?

Geboren im ehemaligen Jugoslawien – einem Land, das es nicht mehr gibt – interessiert sich die Autorin Sanja Mitrović besonders für gesellschaftliche Umbrüche. Wie gehen Menschen mit Veränderung um, die Ihnen „von außen“ auferlegt wird? Wo finden sie sich wieder in ihrem neuen Leben? Was können sie aus dem alten Leben mitnehmen, was besser zurücklassen?

Heute lebt Sanja Mitrović in Brüssel und ist Theaterregisseurin, Performerin, Autorin und Dozentin. Sie studierte Pantomime an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten sowie japanische Sprache und Literatur an der Universität Belgrad. 2009 gründete sie die Theatergruppe Stand Up Tall Productions und ist seither deren künstlerische Leiterin. Zu ihren letzten Produktionen zählen My Revolution Is Better Than Yours (Centre Dramatique National Nanterre-Amandiers, 2018), I Am Not Ashamed Of My Communist Past  (BITEF Theatre, Belgrade, 2016) und Do You Still Love Me? (Festival Reims Scènes d’Europe, 2015). Ihre Arbeiten touren europaweit, u. a. beim Kunstenfestivaldesarts in Brüssel, den Wiener Festwochen, dem BITEF Festival in Belgrad, dem Theater Spektakel in Zürich und dem Teatro Nacional São João in Porto. Regelmäßig ist sie auch als Gastprofessorin für Dokumentartheater am Royal Institute for Theatre, Cinema and Sound in Brüssel tätig. Von 2017 bis 2019 war sie Artist in Residence am Centre Dramatique National Orleans. 2019 inszenierte sie an der Berliner Schaubühne Danke Deutschland – Cảm ơn nước Đức. Das Stück wirft einen Blick auf zwei Länder, in denen Kapitalismus und Kommunismus sich einst unversöhnlich gegenüberstanden und untersucht, wie sich der Status vietnamesischer Migrant*innen in Deutschland nach der Wiedervereinigung verändert hat.

Location

Schauspiel Dortmund Hiltropwall 15 44137 Dortmund

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