Das Harun Farocki Institut präsentiert am 23. und 24. September ein zweiteiliges Filmprogramm im Rahmen des Forschungsprojekts Terms and Conditions: Die Rechtsform der Bilder, das der rechtlichen Matrix künstlerischer Praxis und kultureller Produktion gewidmet ist. Im Zentrum stehen feministische Filmpraktiken, die Kritik an der Gewalt gegen marginalisierte Subjekte üben und formale, narrative Strategien entwickeln, um neue Unterdrückungsmechanismen zu vermeiden.
Programm
Di 24.9., 20h, zu Gast: Oraib Toukan und Marwa Arsanios, Moderation: Agata Lisiak und Clio Nicastro
VIA DOLOROSA Oraib Toukan Palästina, Jordanien 2021 engl. und arab. OmeU 21'
WHO IS AFRAID OF IDEOLOGY, PART 1 Marwa Arsanios Irak, Kurdistan, Libanon 2017 arab. und kurd. OmeU 23'
Wie können Bilder ihre Subjekte schützen und gleichzeitig die visuelle Form erweitern und untergraben, indem sie über gängige Mittel wie Unschärfe und fabrizierte Beweise hinausgehen? Wie lassen sich Rechtsunsicherheit und staatliche Gewalt als Bedingungen der Produktion und Distribution von Bildern in Frage stellen? Anhand von Oraib Toukans VIA DOLOROSA und Marwa Arsanios’ WHO IS AFRAID OF IDEOLOGY, PART 1 nähern wir uns diesen komplexen Fragen. Ausgehend von Toukans Konzept des „cruel image“ wird diskutiert, wie beide Filme die der Kamera inhärente Gewalt, einschließlich ihrer kolonialen Wurzeln, anerkennen und kreativ mit den Grenzen der visuellen Repräsentation umgehen.