FOTO: © Ellen Rietbrock

Voice is the Original Instrument

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Die Komponistin und Vokalkünstlerin Joan La Barbara präsentiert ein Programm ihrer eigenen Werke, welche die menschliche Stimme als facettenreiches Instrument erkunden. Ihre komplexen, vielschichtigen Kompositionen, die sie selbst als „Klanggemälde“ bezeichnet, greifen auf eine unverwechselbare klangliche Palette zurück, die sie in vielen Jahren des künstlerischen Experimentierens perfektioniert hat – und führen das Publikum auf eine Reise durch ihre Fantasie.

„,Erin‘ (1980) wurde durch das Foto eines Vaters, der den Sarg seines toten Sohnes trägt, inspiriert – ein Mitglied der Irish Republican Army, der im Gefängnis während eines Hungerstreiks gestorben war. Ich war sehr bewegt von der Eindrücklichkeit dieser Aufnahme und der tragischen Situation, die sie darstellt. Also beschloss ich, eine Hommage an Irland, seine innovative Literatur und das Sprachspiel von James Joyce zu komponieren, indem ich Schichten vieler verschiedener Charaktere aus imaginären Dörfern und von fiktiven Meeresküsten entwickelte, die alle in einem üppigen, mehrstimmigen Klagelied enden. [...] Die zentrale chimärische Sprache und die melodischen Motive, die ich in ,Erin‘ geschaffen habe, sind in Zusammenarbeit mit Jóhann Jóhannsson entstanden und bilden einen integralen Bestandteil der Filmmusik für ,Arrival‘ (2016).“ – Joan La Barbara

„Solitary Journeys of the Mind“ (2011–heute) erforscht Echtzeitkompositionen, die den instantanen Ausdruck von Klang und den Entscheidungsprozess durch den*die Composer-Performer*in widerspiegeln. Obwohl es bestimmte wesentliche, die Gesamtstruktur bildende Elemente gibt, stellt jede Aufführung ein einzigartiges Ereignis dar. Von den für La Barbara charakteristischen erweiterten Vokaltechniken bilden einige die Grundlage für dieses Werk, das mit einer verblüffenden stimmlichen Geste beginnt und sich durch imaginäre Sprachen sowie auf phantasmagorischen Streifzügen bewegt.

„In ,October Music: Star Showers and Extraterrestrials‘ (1980), einem meiner ,Klanggemälde‘, malte ich mit meiner Stimme den funkelnden Nachthimmel über der kalifornischen Küste. Dabei stellte ich Sternschnuppen und jenseitige Klänge in einem galaktischen Sturm einander gegenüber. Ich habe das Werk im selten genutzten analogen Studio des IRCAM in Paris selbst aufgenommen und gemischt. Das Stück wurde vom National Endowment for the Arts im Rahmen eines Visual Arts Fellowship in Auftrag gegeben, für mehrere Stimmen auf Mehrspurband vertont und im Oktober 1980 im American Center for Students and Artists in Paris uraufgeführt.“ – Joan La Barbara

„,Windows ...‘ (2013–in Arbeit) ist ein neues Werk für verstärkte Stimme und Klangatmosphäre. In die Klangatmosphäre habe ich viele Stimmen, Instrumente und Naturgeräusche eingewoben und sie in geografischen Schichten in wechselnden tektonischen Beziehungen gelagert. Diese schlängeln sich entlang der geschwungenen Verbindungslinien zwischen den architektonischen Traumwerken von Antoni Gaudí und Frank Lloyd Wright. Neben meiner eigenen Stimme sind ehemalige und gegenwärtige Musiker*innen von Ne(x)tworks zu hören, einem Composer-Performer*innen-Kollektiv, mit dem ich von 2002 bis 2019 zusammenarbeite: Cornelius Dufallo, Jesse Mills and Ariana Kim – Violine, Kenji Bunch – Viola, Yves Dharamraj and Ruben Khodeli – Violoncello, Miguel Frasconi – Glas und Elektronik, Christopher McIntyre – Posaune und Elektronik, Brian McWhorter – Trompete und Elektronik, und die Gastpianist*innen Kathleen Supové und Gaylord Mowrey. Ich habe eine Collage aus vielen Ausschnitten von Live- und Studioaufnahmen erstellt, die zwischen 2003 und heute entstanden sind beziehungsweise, im Falle des mit dem Bogen gespielten Klaviers, aus dem Jahr 1986 stammen. ,Windows ...‘ ist inspiriert von Traumfragmenten aus den Tagebüchern des bildenden Künstlers Joseph Cornell und seinen magischen, mystischen Skulpturen sowie von Ausschnitten aus Virginia Woolfs Schriften. Das Werk vollzieht eine formwandelnde Erkundung des Geistes, der Erinnerung, des inneren Dialogs, unseres voyeuristischen Impulses, durch Fenster zu schauen, und dessen, was wir vom Innern aus in der Außenwelt beobachten ... und ist eine im Entstehen begriffene Oper.“ – Joan La Barbara

Programm

Joan La Barbara

Erin

für Stimme und „sonic atmosphere“ (1980)

Solitary Journeys of the Mind

für verstärkte Stimme (2011 – laufend)

October Music: Star Showers and Extraterrestrials

für mehrere Stimmen auf „sonic atmosphere“ (1980)

Windows …

für verstärkte Stimme und „sonic atmosphere“ (2013 – in Arbeit)

Besetzung

Joan La Barbara – Stimme

Preisinformation:

14.00 - 18.00€

Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele

Location

Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10179 Berlin

Organizer | Festival

MaerzMusik
MaerzMusik Schaperstraße 24 10719 Berlin

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