FOTO: © Kunstbrücke am Wildenbruch

Von Urinalen und Ornamenten

Das sagt der/die Veranstalter:in:

[DE]

Der Kunstbrücke am Wildenbruch wohnt ein Kippmoment inne. Die ursprünglich öffentliche Toilette ist zum öffentlichen Ort für Kunst geworden – die Urinale zu Ornamenten. Was repräsentiert dieser Ort – damals und jetzt? Was macht die Kunst mit ihm und was er mit den Themen, Bildern und Identitäten, die nun im Rahmen von Ausstellungen hier zu sehen sind? Was wird der Ort letztlich mit seiner Umgebung machen?

Die eingeladenen Künstler:innen richten ihren Blick auf politische wie gesellschaftliche Strukturen, Konventionen und Machtverhältnisse, auf Geographien, Ideologien und daraus resultierende Leerstellen. Sie produzieren Inkongruenzen und Beziehungen, verschieben und kombinieren neu, was fest eingeschrieben ist und öffnen dabei einen Raum, der Nuancen, Humor und Austausch zulässt. Mutig, komisch und subversiv sind dabei ihre Strategien, die uns die Brutalität und teils zutage tretende Absurdität der normativen Ordnung der Welt vor Augen führen. Im Spiel mit Kippmomenten hinterfragen sie, wie wir die Welt sehen, sie wahrnehmen, interpretieren und letztlich wieder projizieren.

Können wir unser ‚Sehen-als‘ revidieren? Sind wir bereit, unsere Deutungshoheit aufzugeben? Oder werden wir, je älter wir werden, schleichend zu Gefangenen unserer selbst – gefangen in Meinungen, Interpretationen, Erfahrungen und Vorurteilen – und bleiben damit selbstreferentiell? Von Urinalen und Ornamenten ist eine Einladung zum offenen Ende. Eine Befragung auf unstabilem Boden.

Mit Elisabetta Benassi, Anke Eckardt, Rem Koolhaas & Patrick Doan, Luzie Meyer, Theo Range, Jonathan Steiger, Steven Warwick

Kuratiert von Marie-Therese Bruglacher

1.4. – 16.7.2023

Eröffnung: Freitag, 31.03.2023, 18 Uhr

 

[EN]

The Kunstbrücke am Wildenbruch bears a tipping point. Originally serving as a public bathroom, it has now been converted into a public space for art, with the urinals being repurposed as ornamental pieces. The shift in the space's significance prompts questions about its past and present meaning. In particular, how do the topics, images, and identities, embodied in the artworks here presented get affected by the space’s former function, which aesthetically is still present?

The participating artists are exploring political and social structures, conventions, and power relations as well as geographies, ideologies, and resulting gaps. By producing incongruencies and establishing new relations, they challenge entrenched notions and open up a space that allows for ambivalence, nuances, and humor. Their strategies, being bold, comical or subversive, speak of the brutality and absurdity sometimes apparent in the world's normative order. Playing with tipping points, they question how we see the world, perceive it, interpret it, and ultimately project it again.

Can we reverse how we see the world? Is it possible to relinquish our interpretive sovereignty and embrace a new perspective? Or do we become trapped in our own biases and experiences as we age? Of Urinals and Ornaments poses these and other open-ended questions, prompting a thoughtful examination of an unstable, shifting ground.

With Elisabetta Benassi, Anke Eckardt, Rem Koolhaas & Patrick Doan, Luzie Meyer, Theo Range, Jonathan Steiger, Steven Warwick

Curated by Marie-Therese Bruglacher

1.4. – 16.7.2023

Opening: Friday, 31.03.2023, 6 pm

 

Location

Kunstbrücke am Wildenbruch Weigandufer Ecke Wildenbruchbrücke, neben der Anlegestelle 12045 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!