Denke ich an Brasilien in der Nacht,

…, fallen mir zuerst die noch frischen Schlagzeilen zur Verurteilung des Ex-Präsidenten Bolsonaro ein. 27 Jahre, mehr als ein Viertel Jahrhundert Haft*, weil er nach seiner Amtszeit mithilfe der Militärs versuchte, den hoffnungsvollen Kurs der neuen Regierung von Lula da Silva zu verhindern.

Brasilien gehört zu den Ländern, die wegen der Rodung des Amazonasgebiets, um sie für Viehzucht nutzbar zu machen, schon länger in der Kritik stehen. Dabei ist das Land mit den vielen natürlichen Schätzen in Flora und Fauna ein Paradies; aber eines, welches droht unterzugehen, wenn weiter Raubbau betrieben wird. Bolsonaro hat mit an diesem distopischen Untergang gearbeitet. Gut, dass er und einige seiner Mitstreiter für die nächste Zeit unter Kontrolle stehen. 

Dass Brasilien auch noch Lebensquell für Inspiration sein kann, und dass das Image, der einst vom Copa Cabana geprägten Lifestyle weiterhin pulsiert, und sich nicht nur aus dem legendären Pelé und dem „Girl from Ipanema" nährt, bringt uns die Band LUAH näher.

Mit authentischen Melodien, geschmeidigen Arrangements, afrobrasilianischen Rhythmen und Songs, die über Vielfalt an Stimmungen zwischen lebensfroher Celebração und sehnsüchtiger Saudade handeln, verwöhnt deren Musik unsere Ohren. Elsa Johanna Mohr, Vocals / Ukulele / Western Guitar / Percussion, gründete gemeinsam mit Lena-Larissa Senge, Vocals / Syntheziser / Chimes / Percussion und Ula Martyn-Ellis, E-Guitar / Vocals/ Mandolin, dieses Trio. Die brasilianischen Perkussions-Instrumente Caxixi, Shaker und Pandeiro sind ihre rhythmischen Partner. Dass sie Gewinner des Deutschen Jazzpreises 2023 in der Kategorie „VOKAL ALBUM DES JAHRES“ sind, verwundert nicht. Es ist eine Musik, die hoffen lässt, dass ein Brasilien mit einem neuen Kurs, seine Chancen nutzt, ein Paradies zu bleiben. 

Hier geht es zum Vorhörerlebnis www.luah-music.com

Liebe Grüße
Rolf

*Ich lese gerade, dass 40.000 Brasilianer*innen auf die Straße gehen, um gegen eine versuchte Amnestie Bolsonaros zu protestieren. Unter ihnen sind die Musiker Caetano Veloso, Chico Buarque und Gilberto Gil. Auch Musiker, die es verstanden haben, wie wichtig es ist, dieses Land zu schützen.