Philosophieren: eine meist einsame Angelegenheit. Deswegen werden immer wieder Komplizen herbeigerufen, und bisweilen tragen sie Fell oder Federn, haben Klauen, Hufe oder Krallen. Aber was bringen beispielsweise der Maulwurf, der Hase oder die Fledermaus für das Nachdenken über Vernunft, Freiheit oder Gerechtigkeit? Und in welche Fallen tappen Hegel, Marx oder Adorno mit ihren tierischen Metaphern für hehre menschliche Zwecke?
Der Erzähler Martin Stankowski und der Philosophiehistoriker Martin Mittelmeier lassen uns teilhaben an waghalsigen Kulturtechniken wie dem Tunnelbuddeln oder Totstellen, machen uns bekannt mit ästhetischen Sensorien, von denen wir Menschen nicht zu träumen wagen, und entwerfen ein reizvolles Spinnennetz aus Anekdoten, Wunderlich- und Grausamkeiten. Ein hoch amüsanter Ausflug ins Bestiarium der Philosophie.
Text: Nicola Gründel