Ein inszeniertes, partizipatives Diskursformat im Rahmen des Projekts „WIR KRIEGEN EUCH ALLE!“ von WESSER | MECKERT.
Wer Ostdeutschland verstehen will, muss die Zeitebenen vor, während und nach dem Mauerfall miteinander verbinden und Zusammenhänge verstehen. Ohne die Geschichten dieser chaotischen und auch brutalen Zeit ist auch das Erstarken rechter und neonazistischer Gruppen und der Erfolg der AfD nicht zu verstehen, denn diese Jahre ragen weit ins Heute. Die Neunziger und Nullerjahre in Ostdeutschland sind im Allgemeinen und im Kontext Rechtsextremismus so gut wie nicht aufgearbeitet. Noch immer gibt es wenig öffentliche Diskussionen über die Ursachen und Auswirkungen.
"WIR KRIEGEN EUCH ALLE!” ist ein Projekt über die letzten Tage der DDR und die chaotischen und gewaltvollen Jahre, die der Wiedervereinigung folgten: die sogenannten „Baseballschlägerjahre“. Das inszenierte, partizipative Diskursformat WAS IST DENN DA IM OSTEN LOS? ist eine Einladung des künstlerischen Teams des Projekts, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Darsteller*innen von "WIR KRIEGEN EUCH ALLE!” führen durch den Abend. Mit Szenen aus der Performance, Livemusik, partizipativen Spielmomenten und Diskussion mit dem Publikum laden sie ein zu einer diskursiven Zeitreise, die wichtige Fragen gemeinsam stellen will.
Die Lebensrealität im Osten wurde und wird oft als Untersektion der deutschen Geschichte abgetan und nicht als gesamtdeutsch wahrgenommen. Diana Wesser und Juliane Meckert machen in der Zusammenarbeit mit ehemaligen DDR-Punkmusikern von so namhaften Bands wie L’Attentat, IchFunktion oder Herbst in Peking u. a. die Relevanz dieser Erfahrungen über das Biografische deutlich. Damit möchten sie eine Erinnerungslücke in der gesamtdeutschen Geschichtsschreibung schließen.
Im Rahmen von DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN.
Am Sonntag, den 02.06.2024 findet um 18:30 Uhr eine Vorstellung von "WIR KRIEGEN EUCH ALLE!" im LOFFT - DAS THEATER statt.
Preisinformation:
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich.