Programm:
Helena Munktell: Bränningar, op. 19
Sergei Rachmaninoff: Klavierkonzert Nr. 2, op. 18 (Solist Emanuel Roch)
César Franck: Symphonie in d-Moll
Nach einer schweren Schaffenskrise und Depression gelang es Sergei Rachmaninoff 1901 mit seinem zweiten Klavierkonzert, sich als Kompo-nist zurück in die Musikwelt zu katapultieren. Das Konzert, geprägt von tiefgreifender, emotionaler Ausdruckskraft und enormer Virtuosität, ver-körpert wie kaum ein anderes die russische Musiksprache der Romantik und erlangte nicht zuletzt durch Rachmaninoffs eigene Aufführungen in Europa und den Vereinigten Staaten schnell große Beliebtheit.
César Francks monumentale Sinfonie in d-Moll, die 1889 in Paris urauf-geführt wurde, steht stilistisch zwischen der französischen und der deut-schen Musiktradition. Die Kombination aus Dramatik, lyrischen Momen-ten und einer reichen orchestralen Farbpalette macht das Werk zu einem einzigartigen Beitrag zur sinfonischen Literatur. Zunächst umstritten, konnte sich Francks Sinfonie im Laufe der Zeit schließlich durchsetzen und steht heute für das musikalische Schaffen eines Komponisten, der entge-gen der Mode Paris zu einem Zentrum der sinfonischen Tradition machte.
In dieser Tradition stehen schließlich auch die Orchesterwerke der schwe-dischen Komponistin Helena Munktell. In Paris fand sie Ende des 19. Jahrhunderts eine zweite Heimat für ihre künstlerische Entwicklung und erhielt Kompositionsunterricht u. a. von Vincent d’Indy, einem Schüler César Francks. In Bränningar – von Munktell als sinfonisches Bild bezeich-net – fängt sie zwar die wilde Brandung des skandinavischen Meeres ein, ihre wahrlich tonmalerische, facettenreiche Orchestrierung greift jedoch eindeutig die französische Klangsprache auf und verweist bereits auf die Musik des Impressionismus. Das Sinfonieorchester des AGV München führt das Werk unter der Leitung von Maximilian Leinekugel nun erstmals in Deutschland auf.