Marietta Schwarz
Wir haben lange auf Regen gewartet
Eine poetische Rauminstallation
Vernissage: Freitag, 10.03.2023, 18 Uhr
Mit einer Jazz- und Soundperformance von Andreas Steffens und Daniel M. Ziegler
Ort: Kunsthafen
Kunsthaus Rhenania
Bayenstraße 28
50678 Köln-Südstadt
Eintritt frei!
Finissage: Sonntag, 26.03.2023 12-18 Uhr
Mit einer Soundperformance des experimentell arbeitenden
Künstlers Thomas Breuer
Marietta Schwarz - Nachdenken über Körper, Raum und Oberfläche
Die Künstlerin Marietta Schwarz eignet sich in ihrer neuen Arbeit den Kunsthafen im Rhenania auf besondere Weise an - sie installiert am Rheinufer gefundene Holzstämme, die sie mit weiteren Arbeiten im großen Raum in der Halle des Kunsthafens kombiniert.
Der Rhein ist Teil Ihres täglichen Lebensumfeldes. Sie ist inspiriert von ihren Erlebnissen am Ufer und vom Fluss, der sich je nach Wetterlage und Wasserstand von verschiedenen Seiten zeigt.
Wir haben lange auf Regen gewartet zeigt die Schnittstelle des Existenziellen, der Gegensätze von Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit, dem Schönen wie dem Erschreckenden. So war der Rhein, der mächtige Lebensspender, im letzten Sommer nahezu ausgetrocknet. Er ist andererseits ein reißender Fluss, der die Gefahr von Zerstörung birgt. Eine Metapher für die Ambivalenz des Lebens: Auch wenn unsere Wahrnehmung der Welt fragmentarisch ist, hängt alles mit allem zusammen. Nichts existiert getrennt voneinander.
„Wo Leben ist, ist auch Tod, wo Licht ist, ist auch Schatten, alles ist miteinander in Beziehung, auch gegensätzliche Kräfte sind miteinander verbündet“, erläutert die Künstlerin im Gespräch.
Aus ihrer Naturverbundenheit entwickelte Marietta Schwarz ihre Liebe zu natürlichen Materialien wie Treibholz, Federn und Tierfell, sie bearbeitet diese und bringt sie in einen neuen Kontext, wandelt somit die Bedeutung. Sie verbindet Gegensätze wie die Wärme und die Weichheit eines Felles mit unangenehmen Materialien wie scharfen, kalten Nägeln. Diese irritieren die Betrachtenden im kuscheligen Fell einer Arbeit, die einem Boxsack ähnelt. Flankierend finden wir Streifen von parallel liegender Fahrbahnmarkierungsfolie als visuelle Klammer auf dem Boden und den Wänden der Halle, die uns die spezifische Qualität des Raumes näher bringen. Das Streben nach Einheit von Inhalt, Material, Form und Beziehung zum Raum wird deutlich.
Marietta Schwarz behält sich vor, den Gestaltungsprozess während der Ausstellungsdauer offen zu halten.