FOTO: © bayenwerft-kunsthaus-rhenania-ev

Wir haben lange auf Regen gewartet - Finissage

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Marietta Schwarz 

Wir haben lange auf Regen gewartet

Eine poetische Rauminstallation

"Muss man gesehen haben“, "Ich komme nochmal wieder…“, „Beeindruckend“ - 

Die Eröffnung war passend zum Titel von Sturm und Regen begleitet, den Weg fanden dennoch viele begeisterte Besucher. 

Öffnungszeiten: Do-Sa 16-20h und nach Vereinbarung

10.03.-26.03.2023

Finissage: Sonntag, 26.03.2023 12-18 Uhr

14 Uhr: Soundperformance 'drifting points' von vactrolog 

 

 

Marietta Schwarz - Nachdenken über Körper, Raum und Oberfläche

Die Künstlerin Marietta Schwarz eignet sich in ihrer neuen Arbeit den Kunsthafen im Rhenania auf besondere Weise an - sie installiert am Rheinufer gefundene Holzstämme, die sie mit weiteren Arbeiten im großen Raum in der Halle des Kunsthafens kombiniert. 

Der Rhein ist Teil Ihres täglichen Lebensumfeldes. Sie ist inspiriert von ihren Erlebnissen am Ufer und vom Fluss, der sich je nach Wetterlage und Wasserstand von verschiedenen Seiten zeigt.  

 

Wir haben lange auf Regen gewartet zeigt die Schnittstelle des Existenziellen, der Gegensätze von Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit, dem Schönen wie dem Erschreckenden. So war der Rhein, der mächtige Lebensspender, im letzten Sommer nahezu ausgetrocknet. Er ist andererseits ein reißender Fluss, der die Gefahr von Zerstörung birgt. Eine Metapher für die Ambivalenz des Lebens: Auch wenn unsere Wahrnehmung der Welt fragmentarisch ist, hängt alles mit allem zusammen. Nichts existiert getrennt voneinander.

„Wo Leben ist, ist auch Tod, wo Licht ist, ist auch Schatten, alles ist miteinander in Beziehung, auch gegensätzliche Kräfte sind miteinander verbündet," erläutert die Künstlerin im Gespräch.

 

Aus ihrer Naturverbundenheit entwickelte Marietta Schwarz ihre Liebe zu natürlichen Materialien wie Treibholz, Federn und Tierfell, sie bearbeitet diese und bringt sie in einen neuen Kontext, wandelt somit die Bedeutung. Sie verbindet Gegensätze wie die Wärme und die Weichheit eines Felles mit unangenehmen Materialien wie scharfen, kalten Nägeln. Diese irritieren die Betrachtenden im kuscheligen Fell einer Arbeit, die einem Boxsack ähnelt. Flankierend finden wir Streifen von parallel liegender Fahrbahnmarkierungsfolie als visuelle Klammer auf dem Boden und den Wänden der Halle, die uns die spezifische Qualität des Raumes näher bringen. Das Streben nach Einheit von Inhalt, Material, Form und Beziehung zum Raum wird deutlich.

 

Marietta Schwarz behält sich vor, den Gestaltungsprozess während der Ausstellungsdauer offen zu halten.

Die Ausstellung beginnt in einer ersten Fassung, die während der drei Wochen Laufzeit weitere Zustände erfahren kann. 

 

Als ideale Ergänzung war zur Vernissage die Jazz- und Soundperformance "drifting points"von Andreas Steffens und Daniel M. Ziegler zu hören. Die beiden Multiinstrumentalisten spielten in ihrer Live-Performance akustische und elektronische Instrumente und setzen Computer, Turntables, Loops und Effekte ein. Sie heben mit ihren soundscapes die Grenzen zwischen „Geräusch“ und „Musik“ ebenso auf wie die zwischen „akustisch“ und „elektronisch“ und beziehen dabei die akustischen Gegebenheiten des jeweiligen Raumes mit ein.

 

Die Finissage wird durch einen Beitrag des experimentell arbeitenden Künstlers Thomas Breuer/ vactrolog mit elektronischen Soundarbeiten begleitet. 

Seine Musik entsteht durch modulare Synthesizer sowie selbstgebaute Schaltungen. Das Klangwerk entsteht performativ live vor Ort.

 

 

Marietta Schwarz wurde 1969 in Hannover geboren. Sie war Meisterschülerin bei Daniel Buren an der Kunstakademie Düsseldorf und studierte zudem bei Jannis Kounellis. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Humanmedizin. Ihre Erfahrungen der menschlichen Vielfalt fließen genauso in ihre faszinierenden, poetischen Rauminstallationen ein wie ihre seismografisch aufgenommenen Schwingungen des Umgebungsraums. „Ich habe mich schon immer mit dem menschlichen Körper und der Natur beschäftigt und bin diesem Interesse sowohl während meiner medizinischen Ausbildung als auch in meiner künstlerischen Laufbahn gefolgt.“

Sie sind herzlich eingeladen, Teil dieser Arbeit zu werden, einzutauchen in die spannende Wechselbeziehung zwischen menschlichem Körpers, Oberfläche und Raum. 

Location

Kunsthafen im Kunsthaus Rhenania Bayenstraße 28 50678 Köln

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