GHOSTLY KINS LAB
Mit Ursina Tossi, Bertha Bermúdez und Zwoisy Mears-Clarke
„Hauntology is a way of knowing different from current modes of knowledge, one that studies the ruins, remains of leftover spaces, haunted objects, ghosts, phantoms, gothic elements, specter and anything that pertains to a realm of past that must be uncovered.“
Rahma Naseeb Uneeb
Wenn „Diversität“ die Verantwortung bezeichnet, die wir denen gegenüber tragen, die nicht anwesend, präsent und sichtbar sind, wie werden wir ihr in der Praxis gerecht? Wie verweisen wir auf genau diese fehlenden Wesen - die Abwesenheiten in Projekten und choreographischen Prozessen? Wie beeinflussen die Körpergeschichte(n), Tanz-Stile, Formen und Stücke unsere Bewegungen und wie können wir auf Tanzerbschaften zurückgreifen und sie vielstimmiger werden lassen? Ursina Tossi hat Bertha Bermúdes und Zwoisy Maers-Clarke eingeladen, 3 Tage lang in der TanzFaktur gemeinsam zu recherchieren.
Im #LAB GHOSTLY KINS geben wir Einblicke in die Recherche, teilen unsere Praktiken und tauschen uns mit euch aus.
Ursina Tossi queerfeministische Choreograph*in & Tänzer*in, Audiobeschreiber*in und künstlerische Forscher*in, verwandelt politischen Diskurs in intensive Körperlichkeit. Zusammen mit ihrem diversen & fluiden Ensemble EXCESSIVE SHOWING, das erfahrene Tanzkünstler*innen mit Neueinsteiger*innen- und Künstler*innen mit- und ohne Behinderungen-, aus unterschiedlichen Kontexten und Stilen zusammenbringt erforscht sie künstlerische Accessstrategien als neue nachhaltige Arbeits- und Inszenierungsweisen: Als Mittel der Öffnung und ästhetisch-politische Erweiterung der Erfahrungswelten und Politisierung des Teams auf und neben der Bühne, des Publikums, der Häuser und Institutionen mit denen sie arbeitet.
Bertha Bermúdez (sie/ihr) ist Tänzerin, Forscherin und interaktive Künstlerin. Sie war Teil des Frankfurter Balletts unter der Leitung von William Forsythe, der Compañía Nacional de Danza mit dem Choreografen Nacho Duato und arbeitete mit der Kompanie Emio Greco | PC am ICK Amsterdam. Sie leitet Projekte zur Entwicklung von Tanzdokumentationsstrategien im Entwicklungs- und Professionalisierungszentrum Dantzaz neben ihrer eigenen Kompanie Creative Paths. Zurzeit schließt sie ihre Promotion an der Universität Amsterdam ab.
Zwoisy Mears-Clarke versteht sich als Choreograph*in der Begegnungen. Zwoisy nutzt das Potenzial des Tanzes und der Kollaboration, um Formen der Unterdrückung wie Neokolonialismus, Rassismus, Sexismus und Ableismus sichtbar zu machen und um Begegnungen zu ermöglichen, die unter anderen Umständen unmöglich wären. Aktuell lebt Zwoisy in Rösrath, NRW.
GHOSTLY KINS ist das erste Treffen im Rahmen des Mentoring Programms von Ursina Tossi (gefördert durch LFDK). Ein queer-feministischer Austausch im Tanz, bei dem sich Künstler*innen mit und ohne Behinderungen, Diskriminierungserfahrungen, aus unterschiedlichen Kontexten und Stilen treffen, austauschen und vernetzen und zu künstlerischer Praxis, Access und Intersektionalität kollaborieren.