Das sagt der/die Veranstalter:in:
Durch eine Zusammenstellung von Lektüren und Reflexionen wird dieser Beitrag spielerisch über die paradoxe Position des ‚Kurators‘ innerhalb der breiteren Strukturen des globalen Kunstkreislaufs und, im weiteren Sinne, der sozialen Gesamtheit spekulieren. Er stützt sich in erster Linie auf die Marxsche Klassentheorie und Literatur über die Beziehung zwischen zeitgenössischer Kunst und Klasse, aber auch auf anekdotische Beobachtungen, um zu fragen: Sollte ein/eine Kurator:in mit einem/einer prekarisierten Arbeiter:in oder einem/einer Hedgefondsmanager:in verglichen werden? Gab es in der jüngeren Geschichte Versuche, das ‚Kuratorische‘ in Begriffen des Klassenkampfes zu fassen? Was ist der wirkliche ‚Wert‘ des sozialen Kapitals, das Kurator:innen angeblich besitzen? Und vor allem: Bezieht sich das Kuratorische auf eine bestimmte Form von Arbeit oder Klassenposition, oder ist es ein Portmanteau-Konzept, das Klassenpositionen verschleiert, anstatt sie besser lesbar zu machen?   Wie manifestieren sich Klasse und Klassismus im Körper? Wie schlagen sich Erfahrungen von Ausgrenzung, Isolation, Assimilation oder Scham in somatischen Erfahrungen oder körperlichen Haltungen und Gesten nieder? Wie schmecken und riechen "sozialer Aufstieg" und "Zugehörigkeit"? Die Vortragsreihe The Performativity of Class ist eine intersektionale Untersuchung des aktuellen Comebacks des Klassenbegriffs mit einem Fokus auf die Arbeitsbedingungen und -realitäten in den Bereichen Ausbildung und körperbasierte darstellende Künste: Bereiche, in denen soziale Ungleichheiten und Privilegien oft eher reproduziert als abgebaut werden. Im Dialog mit Expert:innen aus Kunst, Wissenschaft und Bildung untersucht die Reihe, wie Klassenpositionen die Beziehungen zwischen Student:innen und Lehrenden bestimmen. In einem größeren gesellschaftlichen Kontext geht es auch darum, wie sich soziale Privilegien in Wissens- und Körperverständnisse, in Sprecher:innen-Positionen und -strukturen niederschlagen und welche Rolle performative und künstlerische (Gegen-)Strategien dabei spielen. Die Vortragsreihe wird gemeinsam kuratiert und organisiert von Prof. Dr. Sandra Noeth (MA SODA/HZT Berlin) und Prof. Dan Belasco Rogers (UdK Studium Generale). Das detaillierte Programm finden Sie unter www.hzt-berlin.de.

Location

Uferstudios Uferstr. 8/23 13357 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!