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++Ausführliches Programm unter: https://www.assoziation-e.org/event-details/xenofeministisches-symposium++
Seit 2020 organisieren die Hochschulgruppe Desorientierungstage und der gemeinnützige Verein Assoziation:E e.V. Seminare und Kolloquien an der TU München. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der feministischen Gruppe „Laboria Cuboniks“, deren theoretische Ansätze nicht nur bei uns wichtige inhaltliche Impulse setzten, veranstalten wir Ende diesen Jahres ein Symposium in Kooperation mit dem TUM Department of Science, Technology and Society. Wir laden Sie herzlich ein, sich mit den provokanten Perspektiven von Laboria Cuboniks zu befassen und sich mit eigenen Beiträgen einzumischen.
Zentral für die Arbeiten von Laboria Cuboniks ist das Konzept „Xenofeminismus“, das feministisches Denken zu (technischen) Wissenschaften in Bezug setzt und gegen Naturalismen einen vielschichtigen Begriff des Fremden (gr. xénos) anführt. Der Anspruch dabei ist es, (natur-)wissenschaftliche Abstraktion und Epistemologien sowie technologische Vorstellungskraft mit einem Streben nach gesellschaftlichen Wirklichkeiten ohne herrschaftsförmige Vergeschlechtlichung und ohne identitätspolitische Verdinglichungen zu verbinden. Das Ziel ist kein geringeres, als jegliche Benachteiligungen, die sich auf angebliche wie reale Differenzen berufen, zu überwinden.
Diese Fokussetzung geht zurück auf „Nicolas Bourbaki“, Anagram von Laboria Cuboniks und Pseudonym eines überwiegend französischen Autor*innenkollektivs, das Mitte des 20. Jahrhunderts zur axiomatischen Begründung der Mathematik nach Kriterien der Abstraktion, Allgemeingültigkeit und formalen Strenge arbeitete. Wichtige Bezugspunkte des Xenofeminismus’ finden sich in Philosophie, Design, Architektur, Mathematik, Biologie und Ingenieurwissenschaften, sodass das Symposium von vornherein interdisziplinär ausgerichtet ist.
Der Xenofeminismus steht damit in einer modern-utopischen Tradition: Er bezieht sich auf klassisch moderne (und bislang männlich geformte und dominierte) Denkformen und fordert nicht deren Abschaffung, sondern ihre feministische Aneignung. Damit verbunden ist ein utopischer Bezug auf die durch Herrschaft gehemmten Potenziale von Rationalität und Technologie, die von Feminist*innen nicht zu verwerfen, sondern zu verwirklichen seien.